Sonntag, 25. März 2007

Und noch ein geiles Bild



Da sieht mans mal
Euer JDawg

Eine bitte an euch liebe Kommentatoren

Bitte postet doch nicht anonym, schreibt wenigstens einen Vornamen dazu wenn ihr so lieb wärt.... Und bitte mehr Kommentare, ich liebe es!
Ihr könnt auch gerne Fragen stellen, dann hab ich Stoff für die gedanklichen Exkursionen.
Alle Beste und Liebe
euer JDawg

Echtzeit Blogpost von der Dachterasse

Heute mal ein Novum: Normalerweise poste ich ja immer erst nachdem alles abgeschlossen ist heute Poste ich direkt aus dem Zentrum des Geschehens. Meine Damen und Herren, meine sehr geehrten Bohemiere und Bohemiennen: Live von der Dachterasse in Berlin, direkt gegenüber vom Alex. Hier der unglaubliche Blick:




Und hier die liebe Rosi, wie man sieht freut sie sich ihres Lebens:



Und hier der wunderbare Kaffee den mir der Chrissy gemacht hat und der mich grade am Leben hält, und die Astrid die ist auch voll lieb:



Und hier nochmal ein Bild vom Chrissy, leider etwas unterbelichtet, aber Blogs sind ja geduldig:



Von mir gibts heute kein Bild weil sonst wieder die Diskussionen losgehen, denn ich war gestern im White Trash und kam erst um 8 Uhr morgens heim....

Alles Liebe und Beste von eurem ins Leben verliebten JDawg

Samstag, 24. März 2007

Foto vom gesunden Wedgie

Jetzt hab ich doch glatt das Bild vom wieder hergestellten und gesunden Wedgie vergessen, aber hola! hier ist es: JDawg proudly presents the fully maintained and in perfect technical condition WEEEEEEDDGGGGGIIIIIEEEEEEEE!!!!!!



Alles beste
euer Wedgieloving JDawg

Wedgie ist krank, JDawg pflegt die Wedgie gesund

Ich besitze ein Paar Geräte die es mir ermöglichen unter (fast) allen Bedingungen meine Soundvorstellungen zu realisieren ohne allzu grosse Abstriche dursch die lokalen Gegebenheiten machen zu müssen. Ich besitze einen Rat Sender-Sniffer mit dem man Kabel testen kann nur mithilfe von Phantomspeisung, d.h. auch wenn sie bereits auf der Bühne verbaut sind, das ist wahnsinnig praktisch denn man muss nicht immer das blöde eins-zwo Testspielchen machen. Falls ihr Tonschaffende in irgendeiner Form seid braucht ihr das Teil! Unbedingt! Must Have! Zu bestellen hier: http://ratsound.com/ratsales/phanphas.htm Und bestellt gleich die Gift box dazu dann habt ihr noch coole Ratsound Sticker, Patches und ne Tasse und ein T-Shirt.
Ausserdem hab ich einen Empirical Labs Distressor in Kombination mit einem Amek 9098eq der mir immer volle Sprachverständlichkeit erlaubt, egal wie fett die Gitarren, und einen Eventide H3000, der kann alles und vor allem Gesang im Refrain verdoppeln bis ver-x-fachen. Dann habe ich noch ein kleines Pultförmiges Plastikteil das heisst Alesis Wedge, seit der Mixer (Achtung Name dropping Alarm!) von Sara Bettens und K´s choice, Dieten, das Ding liebevoll "little wedgie" getauft hat und sich gleich selber eins bestellt hat, heisst das Ding bei mir auch Wedgie.
Ich liebe mein Wedgie es macht Wiederholungen, auch Delays genannt die irgendwie grösser und mehr nach Stadion klingen als alle Delays die ich bis jetzt besessen habe. Für die Techno Nerds unter euch: Ich hatte ein Lexicon PCM42, Ein Tc D2, nicht selbst aber geliehen ein TC 2290, und ein Boss DD5 Fusspedal.

Leider leider ist mein Wedgie auf der Tour krank geworden und muss deshalb gesund gepflegt werden. Es hat einen Wackelkontakt am Stromanschluss, zuerst dachte ich das Kabel vom Netzteil ist innen gebrochen aber es scheint wohl ein Lötstellenproblem zu sein. Also die ganze Kiste mal aufgeschraubt.

Das ist das Oberteil


Und hier das Unterteil mit Stromanschluss eingekreist:


Also nochmal fünf Schrauben aufgemacht und siehe da,man kann bequem das Wedgie Innenleben herausnehmen:


Und auf der Rückseite der Platine Voila, hab ich auch schon den Fehler gefunden: Vom vielen ein und ausstecken der Wedgie, die eigentlich für den Materialschonenderen Studioeinsatz gebaut wurde haben sich die Lötstellen an den Füsschen vom Steckerteil gelöst. Also immer schön aufpassen beim reinstecken und rausziehen, Jungs und Mädels.


Also noch schnell den Lötkolben angeheizt und zip,zip,zip,zip, vier neue Lötpunkte gesetzt, natürlich dreimal so Fett wie die Originale, und jetzt müsste das wieder für ein paar Jährchen gesund sein das Wedgie.
Der stolze Papa, hier im Bild, welches ausserdem dazu dient meinen verbesserten Gesundheitszustand zu dokumentieren, da sich ja weiter unten einige Liebe Menschen arge Sorgen um mich gemacht haben.

Alles beste und einen wunderbaren Frühlingsanfang,
euer JDawg

Donnerstag, 22. März 2007

Mixers that can also tech, vs. techs that can mix

Manche Leute ich nenne sie hier mal Techs, werden Tontechniker weil sie anfangen selbst Lautsprecher zu bauen mit 15, dann merken sie dass es noch grössere Lautsprecher gibt als sie je bauen könnten und dann suchen sie sich irgendwann einen Job der mit all dem zu tun hat.
Blöderweise gibts dann irgendwann so Typen die sich Musiker nennen, die sind hochsensibel, manchmal etwas unumgänglich und überhaupt wollten die Techs in erster Linie grosse Anlagen aufbauen und darüber eindrucksvolle Laute Musik hören, das funktioniert auch gut solange Cds abgespielt werden. Irgendwann muss dann der Tech eben auch mixen was aber meist nicht so gut funktioniert weil er sich ja mit Musik als Einzelteile nie wirklich beschäftigt hat sondern nur mit der Wiedergabe von fertiger Musik. Deswegen gerät er jetzt mit den Musikern aneinander und auch oft mit dem Publikum weil dass will immer irgendwas anders weil der Tech es nicht so richtig trifft was die Leute hören wollen. Techies die mixen erkennt man meistens daran dass die Bassdrum viel zu laut ist (also nicht nur da) und alles übertönt, der Gesang zu leise und die Gitarren meistens nur zu erahnen sind. Da gibts dann Abstufungen aber die Tendenz bleibt immer die gleiche.

Das sind: Techs that can also mix.

Dann gibts Leute die wollen mixen weil sie von einem Musikalischen Hintergrund kommen, sich aber eher als Katalysator, oder oft selbst sogar als Künstler, sehen. Sie lernen meistens das aufstellen einer Anlage aus Notgedrungenheit nach und nach und konzentrieren sich meist vornehmlich auf die Künstlerische Seite, untermauern aber ihr Wissen zunehmend mit tech know how. Diese Leute werden meist von den Bands direkt gebucht um deren künstlerische Vision umzusetzen und werden oft von den Techs abfällig beobachtet weil sie in deren Augen zu wenig über die Physik in Lautsprechern wissen. Landläufig werden sie auch oft als BE´s (Band Engineer) bezeichnet. Wenn sie dann mal eine Zeitlang bewiesen haben dass sie wissen was sie da machen dann schauen die Techs zu ihnen auf. Oder zumindest werden sie mit Seitenblicken beachtet. In trauter Runde erzählen sich die Techs dann Geschichten über verrückte BE´s die total super Sound fahren aber voll wahnsinnig sind. Olsen Involtini von Seeed ist so ein BE.

Das sind: Mixers that can also tech.

Die Idealkombination der beiden Fähigkeiten ist wenn man als Mixer der techen versteht einen guten Tech hat der mixen versteht um gemeinsam das gesamte system zum absolut Leistbaren zu bringen. Dann steht zwar immer noch der Mixer besser da, weil den zumindest ein paar Leute kennen, aber am allerbesten steht die Band da und die Leute die ein tolles Konzert geniessen können....
Alles beste
euer
JDawg

Mittwoch, 21. März 2007

Zu hause zu hause zu hause

Eigentlich will ich ja nur schlafen schlafen schlafen.
Aber gestern musste ich meine Rekreationale Phase kurz unterbrechen um mir Schuhe zu kaufen, obwohl ich normalerweise schwarze Adidas mit weissen Streifen bevorzuge hat mir der Laden am Straussberger Platz ein Angebot gemacht das ich nicht abschlagen konnte: Schwarze Adidas mit schwarzen Streifen! Yeah! Also ingesamt eine Schwarze Sache, und noch dazu statt 85.-Euro nur 50.-. Also ein Wahnsinns Angebot.



Ausserdem habe ich gestern das erste mal diese Saison gegrillt, ich liebe Grillen. Die Rosi hatte Geburtstag und deswegen musste ein bischen gefeiert werden, wir haben also einen Grill angeheizt dass es eine wahre Freude war und dann Unmengen von Fleisch gegrillt. 2 Kilo Spareribs, 500 Gramm Bio Schweinenackensteaks, Koteletts aus dem Supermarkt, irgendwelches Putenfleisch (langweilig), bestimmt 40 Nürnberger Rostbratwürste, noch so andere Würste (langweilig), Banane mit Schokolade gefüllt (yummi!) und Aal! Dann haben wir noch eine Weisswurscht gegrillt weil wir bringen dass. Alles noch mit einer Selection aus erlesenen Salaten und Bayrischen Bieren Kredenzt, so muss ein Dienstagabend laufen....
Euer
JDawg

Montag, 19. März 2007

Update + Alien Special

Ich hab unten in die alten Artikel noch ein paar Bilder eingepflegt, leider haut das manchmal hin und manchmal nicht, deswegen hab ichs jetzt nachgeholt

Und nochmal Beweise Ausserirdischer Existenz

Natürlich nicht der Junge Herr der hier die Artefakte präsentiert sondern die Gebäude







alles beste euer
JDawg

Montag, Tag zu Hause

Und so sieht man aus wenn man 17 Tage am Stück in einem Sprinter auf Tour war, also Augen auf bei der Berufswahl



Die Ausserirdischen haben mich bei ihren Experimenten gekennzeichnet, werde ich je rausfinden was sie mit mir vorhaben?



Und noch eins, Mut zum kaputt sein....



Euer kaputter JDawg

Ende erster Teil der Tour, Wohlen, Schweiz.

Wir müssen ja noch den ganzen Kram in die andere Richtung mit dem Zug verfrachten, aber das geht dank der Hilfe unserer Schweizer Gastgeber recht zügig, allerdings leide ich sehr unter meinem Kater, und übermüdet bin ich auch, aber noch eine Show.... eine letzte, und dann nur noch nach Hause und 5 Tage komatös entspannen. Äh, Moment, am Dienstag macht die Rosi ein Grillfest, also vier Tage entspannen und dann gediegen Grillen und Bohemieren.
Da ja immer das Dicke Ende am Schluss kommt, oder wie der Anglophile sagen würde, „it aint over till the fat lady sings“, spielen wir in Wohlen Vollgas, also mit zwei Koch Powertone 120 Topteilen, Engl Powerball, Ampeg SVT 2 Pro, drei viermalzwölf Gitarrenboxen, Schlagzeug ( Naja, das ist bei Akustik das gleiche), verzerrtem Minimikro und alles voll krass voll fett voll laut voll geschrien! Ok Ok, ich muss zusehen auf den Dampfer zu kommen und nach drei Paracetamoltabletten ist das Kopfweh immer noch nicht weg verdammt also nochmal zwei Ibuprofen hinterher irgendwann muss daoch mal Ruhe sein.... Mein Kopf fühlt sich an wie eine Glocke auf die jemand mit einem riesigen Hammer eindrischt verdammt nochmal zwei Kaffee hinterher, Koffein weitet die Gefäße, vielleicht kommt der Wirkstoff so besser an die Schmerzenden Stellen.

Dann mit aller Gewalt das innere Programm wieder auf PLUGGED umstellen, was bedeutet, mehr Kanäle am Pult, mehr Mikrofone, mehr alles: Aber wahnsinn, die Bude ist rappelvoll, die Leute feiern die Supportband „Sonic Delivery“ (bescheuerter Name aber gute Band) schon voll ab, und nachdem wir alles wieder so hingebaut haben dass es BullsStyle ist geht es im besten Sinne von Fulminant zur Sache.

Choose your weapon, soldier:






Oft fragen sich die Leute warum zwischen den Bands so lange umgebaut wird. Das ist deswegen nötig damit nicht während des ersten Songs aufgrund des Bewegungsdrangs der Jungs die Hälfte der Mikrofonstative umfällt oder die Kabel aus den Mikrofonen fallen. Gerade auf kleineren Clubbühnen muss der ganze Kram sozusagen wackelfest und Bombensicher verankert werden, gerade bei einer Band wie den Bulls die so eine Sprungkraft auf der Bühne haben. Wie das bei Die Happy ist weiss ich nicht genau aber ich denke der Torsten geht nicht so krass ab, da klebt sein Backliner Uli nur alles ab weil er das bei uns gesehen hat.

Die Happy spielen heute übrigens in Disentis, wo wir gestern waren. Wollt ich nur sagen. Aber sie sind bestimmt gleich von der richtigen Seite rangefahren.
Alles beste, euer JDawg

Disentis 15. Tourtag, this is the Road to Hell

Wir fahren um 12 erst los, wir müssen zwar in die Schweiz denn heute steht „nur“ ein Festivalgig in der Schweiz an. Festivalgigs sind anders denn man macht meistens keinen Soundcheck am Nachmittag sondern hat 30 minuten Umbauzeit in der man auch noch, voraussgesetzt man ist schnell genug, einen kurzen Soundcheck fahren kann und dann geht’s direkt los. Deswegen muss man natürlich nicht so früh da sein. Deswegen lassen wir uns die auch. Wir zockeln also gemütlich über die Autobahn bis Andermatt, bis auf gelegntliche Rauchpausen und Pinkelpausen ist nichts auffällig ausser die Schweiz um uns rum, die ist auffällig schön. Wir fahren in Andermatt von der Autobahn ab kurz vor dem Gotthardtunnel und halten kurz an, da aus der Karte nicht genau ersichtlich ist wo wir auf den Pass nach Disentis abbiegen müssen. Ich gehe in ein Gasthaus und frage wie ich nach Disentis komme: Und ich ernte schallendes Gelächter! Die Passtrasse die wir laut Karte benutzen wollten ist im Winter eine Skipiste. Hier mal eine Karte die unsere Problematik darstellt: Wie man sieht sind zwischen uns und dem Ziel nur etwa 18 Kilometer. Wovon die 19 ab Tschamut schon wieder befahrbar ist. Also sinds nur noch etwa 6 Kilometer. Aber Blöderweise etwa 2000 Höhenmeter dazwischen mit einer Strasse die gerade als Skipiste fungiert.




Die Alternative die sich anbietet ist folgender Routenplan, da sich hier aber der Masstab geändert hat handelt es sich um eine Strecke von etwa 270 Kilometern. Es ist jetzt 17 Uhr, die Band soll um 22:30 spielen, also es wäre noch machbar. Aber eigentlich nur Theoretisch. Wir braüchten eine riesenladung Glück, einen vollen Tank und, da man auf der Karte die Hochgebirgsstrassen nicht erkennt, wesentlich länger als die veranschlagten 3 Stunden.


Aber halt, es gibt die Möglichkeit den Sprinter auf einen Zug zu verladen, der dann durch die Schneewüste nach Disentis fährt. Leider ist der Sprinter 2,57 hoch, und die Bahn kann nur Fahrzeuge mit einer Maximalhöhe 2,40 befördern. Verdammte Axt! So wies so aussieht wird das heute nix mit Emil Bulls in Disentis.

Wir entscheiden uns also für die lange Route über Zürich und fahren los..... Aber nach der dritten Kurve fällt uns noch was ein. – Wir lassen das Schlagzeug einfach hier, leihen uns eins, und packen den ganzen anderen Kram in den Zug und dann fahren wir eben ohne Sprinter.

Verdammt, jetzt wird’s noch mal stressig, den ganzen Kram auf so einen Gepäckwagen laden und alles rein in den Zug, Gottseidank sind die Bahnbegleiter in der Schweiz wesentlich Serviceorientierter eingestellt als in Deutschland und tun alles damit wir den sehr eng gesteckten Zeitplan einhalten können. Jetzt sind wir endgülig am absoluten minimum angekommen mit dem man einen Emil Bulls Gig bewältigen kann: Zwei Akustikgitarren, ein Akustischer Bass, mein Rack, ein bischen Gepäck und sieben Jungs in einer Hochalpenbahn. Wir werden für die Mühe mit der schönsten Aussicht belohnt die wir in den letzten Wochen hatten. Wir fahren bei Sonnenuntergang über einen Alpenpass der verschneit ist und es ist einfach ein unglaubliches Gefühl dass wir es überhaupt so weit geschafft haben. Hut ab.


Das Festival, viele Leute die mitsingen, sieben Jungs die sich zusammengerauft haben um teilweise wirklich erstaunliches zu bewältigen, gerade an so einem Tag wie heute, Schweizer Gastfreundschaft vom feinsten, ein herrvoragendes Wolfsbarsch Menü vermischen sich mit einigen vielen Drinks und hunderten von Zigaretten, Menschen in Hotels die abwechselnd die Polizei und den Patron wegen überfüllten Partyzimmern rufen wollen, mit Lippenstift vollgekritzelte Spiegel und leeren Tütchen im Bad von denen keiner weiss wo sie herkommen, noch was sie enthalten haben. Da ich leider keinen Akku mehr in meiner Kamera hatte konnte ich keine Bilder machen, aber es war auf jedenfall ne ordentliche Feier.
Irgendwie ist das der Weg in die Hölle, aber gleichzeitig möchte ich keine Minute missen....
Euer
JDawg

Rüsselsheim vierzehnter Tourtag

Die Emil Bulls Spielen im Rind in Rüsselsheim. Emil Rind ist ja das Emil Bulls wenn man so will. Also fahrt dahin ins Rind nach Rüsselsheim, das ist ein sehr schöner Laden der schon mal ein Kino und ein Pornokino war. Mit exakt den selben Sitzen die immer noch drinstehen... jaja.... Aber nun zu wichtigen Dingen: Der Herr Axel Bosse verlässt uns leider nach 10 Tagen und ich muss sagen es war sehr sehr angenehm mit dem Herren. Wir haben das Konzert in Stuttgart mitgeschnitten, also wenns euch interessiert schreibt ihm ne email vielleicht kann er es euch ja zukommen lassen. Dazu geht ihr hierhin www.Bosse-Rockt.de.

Interessant an der Akustiktour ist dass viele Konzertbesucher mit denen ich rede gar nicht so richtig realisieren dass alles Akustisch ist. Wahrscheinlich entsteht durch ein grosses und hart gespieltes Schlagzeug und fest und entschlossen gespielte Gitarren und lautem Gesang eigentlich immer der Eindruck dass man es mit klassischer Besetzung zu tun hat. Ich habe auch beim mixen zunehmend gemerkt dass ich den dynamischen Aufbau eher wie bei einer klassischen Rockplatte mache.
Live benutze ich dazu einen kleinen Trick. Und zwar komprimiere ich die Gitarren in der Subgruppe. Gleichzeitig schicke ich sie unkomprimiert auf die Summe. Jetzt kann ich umschalten zwischen komprimierten Gitarren und unkomprimierten, ausserdem kann ich mit meinen Fadern mehr in die Kompression fahren oder weniger, je nach Song und Songteil. Witzigerweise ist das genau das was Gitarristen mit ihren Gitarrenverstärkern machen wenn sie die verschiedenen Kanäle umschalten. Also kommt man am Schluss wieder da an wo man sich eigentlich erstmal distanziert hat.
Das coole an der Gitarrenkompression ist dass ich noch mehr zu tun habe beim mischen und mir deswegen nie langweilig wird. Auch wenn es jeden Tag die gleiche Show ist.
Alles beste
JDawg

Stuttgart 13 ter Tourtag.

Verdammt verreckt und zugenäht, das kann ja wohl nicht wahr sein. Unglaublich. Der dreizehnte Tourtag und es ist alles verhext und verflucht! Ich bin nicht abergläubisch aber ich sollte es eigentlich sein.
Ich habe mich heute aufgerafft vor der Show in den Zoo zu gehen, und zwar nicht in irgendeinen, sondern in die Willhelma in Stuttgart. Und auch nicht wegen irgendwelchen Bescheuerten Durchschnittstieren sondern wegen einer genau festgelegten Route die ich machen will. Sie startet bei den Ziegen im Streichelzoo. Denn ich habe mal von dem Tobi im Pitztal gehört dass man immer einen Ziegenbock im Stall haben soll, da der so nahe am Teufel ist passiert dann auch den anderen Tieren nichts und sie werden auch nicht krank. Das haben zumindest früher die Leute geglaubt und zum Teil auch heute noch und der Tobi hat einen Ziegenbock damit er ihn schützt. Der Tobi hat ausserdem ein hervorragendes Forellenrestaurant im Pitztal bei Wenns, falls ihr da mal vorbeikommt schaut bei ihm rein, da ist auch ein Campingplatz und man kann günstig auf dem Matratzenlager übernachten. Man kann dann auch direkt am Hochzeiger Ski fahren und wenn ihr Glück habt könnt ihr die Isabel beim Apres Ski treffen, die hängt da oft rum. Aber ich schweife ab.
Zurück zur Ziege: Man hat herausgefunden dass die Ziege hinter den Ohren so Drüsen haben, damit reiben sie sich dauernd überall, und das Drüsensekret ist antibakteriell. Faszinierend. Also haben die Ziegen tatsächlich zumindest ein kleines bischen zur Gesunderhaltung im Stall beigetragen. Deswegen gehe ich immer zu den Ziegen und kraul sie hinter dem Ohr, sozusagen um mein Karma etwas zu verbessern.
Nächster stop: die Nilpferde. Die sind meines erachtens Karma mässig super aufgestellt weil sie Pflanzenfresser sind, keine natürlichen Feinde haben, das Fleisch nicht besonders gut schmeckt und ausserdem sich eh mal total relaxed in ihrem Ffluss abhängen. Also noch zu den Nilpferden. Und dann zu meinen fast Lieblingstieren, den Fledermäusen. Eine enorm faszinierende Gattung: Und zwar hab ich einmal erlebt wie eine Fledermaus sich in einem Backstage Raum verflogen hat, das faszinierende ist, das Fledermäuse nicht wie Vögel panisch überall dagegen fliegen sondern aufgrund von Echoortung absolut kontaktfrei wieder aus dem Raum herausfliegen können.

Und dann TATATATÄÄÄÄÄÄÄÄ: Das Plumplori. Ein Irre süsses Nachtlebewesen mit riesigen Augen und langsamen Bewegungen das einfach nur Herzerwärmend süß ist.

http://de.wikipedia.org/wiki/Plumplori

Und dann daß: Kein Plumplori da! Weg! Nirgends zu finden! Aber ich weiss ganz sicher dass es in der Wilhelma eins geben muss, also gehe ich zum Tierpfleger, das Schlimmste ahnend. Ist mein Plumplori gestorben? Hat es ein böser Mensch gar mit einem Fotoapparat zu Tode erschreckt? Ist es an einer Lebensmittelvergiftung gestorben?
Stellt euch vor: Das Plumplori ist an seinem eigenen Ruhm verrückt geworden! So viele Menschen wollten es sehen dass es ganz verstört wurde und deswegen haben es die netten Pfleger von den Massen entfernt und es lebt jetzt wieder alleine bei einem Pfleger und ist glücklicher da als in seiner öffentlichen Berühmtheit. Mit einer Träne im Knopfloch verlasse ich den Zooo wieder und widme mich meiner eigentlichen Aufgabe.

Die sich an dem Tag mal wieder als mit Untiefen übersät erweist, aber ich hab keinen Bock mehr zu meckern, und ausserdem war das Konzert in Stuttgart am Ende doch Phänomenal.
Eins als Lehre von dem Abend: Wenn ihr Tief in euch wisst was richtig ist, lasst euch nicht davon abbringen, keiner dankt es euch wenn ihr mit Kompromissen nur mittelmässige Arbeit macht, setzt euch durch und wenn es Streit und Lästereien bedeutet, am Schluss werden sie euch doch die Hand schütteln und sagen: „Wenn ich das gewusst hätte“
Euer rummotzen zu vermeiden versuchender
JDawg

Mittwoch, 14. März 2007

Alien Special, für Würzburg

He, ich hab ja versprochen ein Alien Special für Würzburg zu machen, hier sind die Beweisfotos das es in dieser Nacht zu seltsamen Vorfällen kam:



Eine Einladung von Ausserirdischen....



Sie sind angekommen und wollen mich holen...



Das ist ihr Schiff hinter den Bäumen



Tatsächlich sie kamen in einer fliegenden Jägermeisterflasche, ich glaub ich hör auf zu trinken



AUF ZUM ATOM! Chrissy und JDawg holen zum Gegenschlag aus

Ende Alien Special
Euer JDawg

Zwölfter Tag Offday


Normalerweise macht man auf einer Tour etwa drei bis vier Konzerte und dann einen Tag frei, ein sogenannter Offday. Man könnte auch sagen es ist frei, tut man aber nicht denn das Musikgeschäft, entschuldigung, Music-buisness ist extrem Anglophil, und da die Amerikaner und Engländer sozusagen erfunden und standardisiert haben wie getourt wird, werden der Einfachheit halber fast ausschliesslich Anglizismen benutzt. Einen Offday benutzt man für gewöhnlich als Entschuldigung am letzten Abend vor dem Offday noch krasser abzugehen als gewöhnlich und dann den ganzen Offday im Hotel bei runtergelassenen Jalousien vor sich hin zu vegetieren und abends vielleicht eine salzige Pizza zum auffrischen der Elektrolyte zu sich zu nehmen.

Da ich aber von einem Tschetnik-Inquisitionskommando, bewaffnet mit Staubsauger, schlechter Laune, serbischem Akzent und einem tief verwurzelten Glauben in die These das Menschen die länger als bis halb 8 Schlafen zweitklassige Untermenschen sind, rüpelhaft geweckt wurde, mich meiner Haut nur erwehren konnte durch einen Cholerischen Befreiungsschlag mit Luftunterstützung der Nato und unter Einsatz Völkerrrechtlich bedenklicher Schimpfworte, beschloss ich, Nürnberg so schnell wie möglich zu verlassen und meinen Offday irgendwo anders, nur auf keinen Fall hier, zu verbringen.

Wenn ich nicht mehr weiter weiss und ich keine Ahnung mehr habe was ich machen soll oder wo hin ich gehen soll, und das kommt öfters vor als mir lieb ist, dann rufe ich für gewöhnlich meinen Freund Chrissy an und wir führen ein rationales Gespräch um den Nullpunkt um den herum die Schwingungen des Lebens gelegt sind zu finden. Er erzählte mir dass er nach Regensburg unterwegs ist um Verstärker aus der Reparatur zu holen, was mich sofort in den nächsten ICE nach Regensburg hüpfen lässt, denn Regensburg ist eine schöne und freundliche Stadt. Da ist man willkommen und wird nicht behandelt wie Munny von Little Bill Daggett (Wer weiss welchen Film ich meine darf einen Kommentar schreiben).

Bei derRückfahrt nach München machen wir noch einen Umweg und schauen uns den Donaudurchbruch bei Weltenburg an, ein wunderbares Naturschutzgebiet, um unsere Zen Mitte mal wieder zu finden zwischen all den wirren Abenteuern.

Euer Zenmässig aufgetankte
JDawg

Nürnberg, elfter Tortag.

Ich schätze manchmal im Leben geht es jedem mal so dass man zu einer Party oder Feier eingeladen wird wo man schon beim aussprechen der Einladung das Gefühl hat dass man nur ungern eingeladen wird. Wenn man dann hingeht bestärkt sich schon das Gefühl bei der etwas reservierten Begrüssung des Gastgebers und wenn man dann in den Raum tritt in dem ein paar gelangweilte Gäste am Boden sitzen und an Bier und Zigaretten nuckeln dann ist man sich plötzlich sicher das überall anders nur nicht hier gerade der bessere Ort wäre. Wir kommen also dahin und werden reserviert begrüsst, sofort mit der Ansage: „Ihr seid zu früh da“ garniert, dann rein in den Club, die Hübschen an der Bar begrüsst, reservierter Händedruck, sofortige Rechtfertigung, „Ihr seid zu früh da“. Der FoH (Da wo das Mischpult steht) Platz steht viel zu nahe an derBühne, und ich bitte darum ihn weiter hinter zu bauen, werde aber erstmal damit schulterzuckend abgespeist daß das Multicore ( ein Kabel dass die vielen Kabel von der Bühne in einem Kabel vereinigt und alle Signale zum Mischpult schickt) zu kurz ist. Ich sehe selbst nach und siehe da: Es sind noch locker 10 m auf der Rolle, also werde ich etwas deutlicher und höre auf „Bitte“ zu sagen. Mit einem Ächzen und dem Lapidaren Kommentar: „Wenn du meinst“ wird dann endlich mal angefangen zu Arbeiten. Es ereignen sich im laufe des Tages noch eine Menge kleine Dinge die einem einfach das Gefühl geben man ist hier nicht erwünscht. Ich wollte jetzt minutiös aufzählen wie das so gelaufen ist aber mich macht das irgendwie krank, und deswegen lass ich es einfach. If you have nothing nice to say, then don´t say nothing.


Deswegen noch eine positive Sache aus Nürnberg: Ich war nachher noch mit Sara und Jenny weg, und zwar im Willich, und da die zu gemacht haben und uns nur noch ein paar Bier zum mitnehmen verkauft haben und die beiden Mädels noch in Feierlaune waren haben sie vorgeschlagen dass wir noch ins Untergrund gehen... Da war ich natürlich dabei, obwohl im Laufe der Unterhaltung immer mal wieder die Worte „Fernwärme“ und „Kerzen“ auftauchten. Ich dachte mir nichts böses bis wir vor einem Gitter in der Strasse standen dass dann mit vereinten Kräften aus dem Boden gebelt wurde. Ich bekam fast einen Herzinfarkt. Ich sollte also um 3 in der Nacht in Nürnberg an irgendeiner gottverlassenen Strassenecke in die Kanalisation klettern? Fünf Minuten später war ich auf der Eisenleiter hinab in die Fernwärmegedärme der Stadt, die mir gerade heute anscheinend nur ihre unfreundlichsten Fratze zeigen wollte. Die ganze Sache ging dann recht feucht fröhlich zwischen Fernwärmerohren und Kerzen weiter, auch die Polizisten die uns dann später wieder aus dem Untergrund herausholten waren sehr freundlich und zuvorkommend. Und da hatte ich mich auch dann schon wieder mit Nürnberg versöhnt, unter anderem wegen der hübschesten Polizistin die ich in Jahren gesehen habe, der netten Gesellschaft von Jenny und Sara danach beim Proseccotrinken aus Tetrapacks, und dem wohlig warmen Gefühl von Fernwärmeleitungen in meiner Blutbahn.

Hättte am Morgen um 11 nicht ein Tschetnik mit voller Wucht gegen meine Hotelzimmertür gedonnert, dass ich das Gefühl hatte Winston Smith in 1984 zu sein, Nürnberg wäre vielleicht in guter Erinnerung geblieben.

Alles beste,
euer Jdawg

Montag, 12. März 2007

Würzburg zehnter Tourtag


Würzburg B-Hof. Ein total schönes Tonnengewölbe mit einem Tontechnikeschen Betreuer, der enorm souverän ist und jetzt haltet euch fest: 15 Jahre alt. Und hat know how wie die grossen. Mal ganz abgesehen dass der Job für unter achtzehn Jährige absolut ungeeignet ist, (wegen: Spät und viel Arbeiten, verrauchte Umgebung, Drogen, Nutten und Crack) wird der Junge Herr mal ein ganz grosser. Er heisst Janosch, wenn ihr ihn mal trefft in Würzburg sagt Hallo.
Nach der Show waren wir im Labyrinth, einer Alternative Disco in der wir zum entspannen einige Drinks zu uns nahmen. Im Laufe dieser Aktion sind seltsame Dinge passiert, dic ich aber nicht beschreiben kann sondern Fotografieren musste, unter anderem wurde ein Ufo gesichtet, Menschen am Abgrund, und ein Atom. Aber da ich die Kamera grade verlegt habt müsst ihr euch noch gedulden dann werde ich beweisfotos zeigen.
Stay tuned for massive extraterrestical phenomenons
JDawg

Essen neunter Tourtag

Woah, Essen Grend, ausverkauft seit einigen Tagen! Ich liebe das Wort ausverkauft, es bedeutet das alle beteiligten, also Band, Crew, Wirt und Publikum zufrieden sind und das Konzert sich so anfühlt wie man sich ein Rockkonzert vorstellt. Was lustig war ist, das obwohl ausverkauft, die Bude gar nicht so voll war wie ich dachte. Wahrscheinlich liegt das daran dass die Band viele zierliche und kleine Fans hat die nicht in dem Masse Platz verbrauchen wie die Feuerwehr die Kapazität der Venue einschätzt. Im Moment komme ich mit Blogschreiben kaum hinterher,aber ich hab zumindest mal geschafft eine Digicam an den Start zu bringen, deswegen wird’s jetzt dann mal ein paar Fotos geben.
Derweilen verlinke ich einfach mal ein paar Seiten, da kann man Fotos von der aktuellen Tour anschauen.
http://www.unitedpixel.com/galerie/emilbulls/070301-koblenz/index.htm
http://theemp.water.hl-users.com/TheEmperor/bilder/emil2/gallery.html

Euer Jdawg

Köln achter Tourtag.

Heute sind wir wieder back to normal. Ich bin etwas überanstrengt gewesen von der Aktion in Bremen, und hab’s gestern geschafft etwas zu entspannen, vor allem weil der Uli, ehrenamtlicher Tontechniker beim Kulturverein sehr nett war. Das Hotel in dem wir waren war sehr entspannend, etwas abgehalfterter Grand Hotel Stil mit bestickten Leinen auf den Betten und geprägten Handtüchern. Aber alles etwas angeknabbert und zwar sauber, aber man merkt das die fetten Jahre vorbei sind. Die hatten eine Hotelbar die auf den Fotos aussah wie bei Shining, die natürlich auch geschlossen war.
Ich hätte alles darum gegeben alleine im halbdunkel da einen Drink zu mir zu nehmen. Außerdem gab es einen coolen etwas osteuropäisch anmutenden Nachtportier und rote Teppiche in den Gängen.

So sieht das ganze dann aus
http://www.hotel-kaiser.de/victorian.html
Euer
JDawg

Bremen siebter Tourtag

Ich empfinde für gewöhnlich eine tiefe innere Zuneigung zu Mischpulten, ich mag sie weil wenn sie gut gebaut sind und von findigen Köpfen entworfen ein Eigenleben entwickeln und auf eine selbstsändige Art wissen wie Musik gut klingen muss. Weil es schön ist wenn man bei der Ergonomie der Oberfläche im Dunkeln automatisch an die richtigen Stellen fasst und auch unter hohem Druck sofort souverän sich zurechtfindet. Wenn die Regler an den richtigen Stellen das zu erwartende Ergebnis bringen. Man hat dann ein bischen so das Gefühl wie wenn man sich mit einem Menschen sehr gut versteht, wenn man automatisch das Gespräch fortführt. Gestern hingegen habe ich es mit einer wirklich armseligen Spezies zu tun gehabt: Ein Mischpult in das alles eingebaut ist ausser eine Kaffeemaschine, also sozusagen ein Handymikrowellenherdfaxmaschine. Leider hatte das arme Ding durch diese Überfrachtung mit technischen Möglichkeiten überhaupt keine Möglichkeit seine emotionale Seite zu entwickeln, ausserdem waren auf seiner Oberfläche nicht genug Platz um alle dieser tausenden Funktionen zu stimulieren, deswegen musste vieles mit den gleichen Knöpfchen bedient werden, die man dann Mithilfe von Tipptastern in ihrer Funktion umschalten konnte. Die findigen Entwickler zielen eine Käuferschicht an die sich sehr stark an Marketingargumenten orientiert, und eines dieser Marketingargumente ist hohe Flexibilität. Man kann also dieses arme Stück missglückter Technik auf jede erdenkliche Art konfigurieren, ein bischen so wie einen PC. Man kann dann verschiedene Steckkarten kaufen, die dann die Möglichkeiten zusätzlich erweitern.

Das ist zwar alles schön und nett wenn man ein Mischpult mit einem PC vergleicht, aber meiner Meinung nach ist ein Pult eher mit einem Sportwagen zu vergleichen: Man braucht von links nach rechts: Kupplung, Bremse, Gas, oben Lichtschalter, Blinker, Lenkrad, Scheibenwischer und die Lüftung falls die Scheibe beschlägt, Aschenbecher. Im besten Fall noch einen guten Beifahrer. Es besteht absolut kein Bedarf die Bremse mit der Kupplung zu vertauschen, nein, eher das Gegenteil: Eine absolut freie Konfigurierbarkeit würde im Ernstfall sogar zu einer extremen Gefährdung führen. Stellt euch eine Liveshow vor wie eine Fahrt auf der Autobahn mit Tempo 180 aufwärts. Wenn alles gut geht fährt die Karre auf einer trockenen Fahrbahn und ansonsten ist fast keiner Unterwegs. Manchmal allerdings ist der Verkehr etwas dichter, es nieselt, Spurrillen sind in der Fahrbahn, und Seitenwinde packen einen auf Brücken. Und jetzt stellt euch vor jemand hat eure Kupplung mit der Bremse vertauscht und ihr wollt Kuppeln um in den sechsten Gang zu schalten, stattdessen tretet ihr auf mit vollem Elan in die Bremse.....

Eigentlich tat mir das Pult in seiner Hässlichkeit schon fast leid, und ich war eher sauer auf die Leute die so etwas entwickeln aber am schlimmsten sind die die so etwas anschaffen. Denn durch die extrem erschwerte Bedienbarkeit leidet einfach die Qualität der Musik, denn wo man bei vielleicht hier und da noch was gedreht hätte um die Show etwas interessanter oder den Sound noch etwas besser zu machen, da lassen es viele Kollegen wahrscheinlich auch bleiben, und die Konzerte in dem Club sind nicht so gut wie sie eigentlich sein könnten.

Euer heute aber trotzdem glücklicher und sehr ausgeglichen und zuversichtlicher
JDawg

Mittwoch, 7. März 2007

Einmal Hölle (Hamburg) und zurück

Wer hätte das gedacht, ein kleiner Gummideckel in die Decke der Gitarren eingeklemmt unterbricht den Schwingkreis und die Gitarren und der Bass geben Ruhe. Der Herr Fabian Füss hatte die Idee und obwohl ich sagen muss dass ich weder überzeugt war noch bis jetzt genau drauf gekommen bin was die eigentliche Wirkung ist, funktioniert das ganze ausserordentlich gut.
Wie schön ist es eigentlich in Hamburg? Ich liebe diese Stadt so sehr ich könnte weinen, ich mag die freundlichen aber etwas derben Menschen, ich mag die Reeperbahn mit ihrem Versprechen von Lust und Entertainment, dass sie immer und gleichzeitig nie einhält. Diese Stadt ist der ultimative Erwachsenenspielplatz. Ich war zwar nie in Las Vegas, aber ich denke wenn mir Hamburg so gut gefällt würde mir Vegas auch taugen. Wir sind im lässigsten Low Budget Hotel Hamburg, der Kogge, http://www.kogge-hamburg.com/ und ich bin glücklich darüber dass wir nicht schon wieder der Accor Gruppe Geld in den Rachen werfen, sondern so wunderbare und nette Menschen wie die Jungs und Mädels an der Bar unser Geld bekommen. Wenn ihr mal in Hamburg übernachtet, schlaft bitte hier und nirgends anders.
Euer glücklicher und zufriedener
JDawg

Dienstag, 6. März 2007

Wunderbarer Abend mit Freunden und Hölle

Berlin Kato. Alle waren da die man liebt und schätzt, so viele Freunde und liebe Bekannte waren noch auf keinem Gig der ganzen Tour.... Vielen Dank an Euch alle ihr wisst wer ihr seid.
Leider war ich so K.O. dass ich kein besonders guter Gastgeber war ich hoffe ihr verzeiht mir wenn ich nicht so aufmerksam war wie ich hätte sein sollen.

Phil Vetter hat gestern seinen letzten Gig auf der Tour gespielt, ab heute wird Bosse dabeisein, und obwohl ich Phil zu schätzen gelernt habe muss ich sagen ich freue mich sehr auf den Herrn Bosse. Einen warmen Applaus bitte....

Resonierendes System:
Auf der Tour kristallisiert sich zunehmend ein Problem heraus, und das hat genau mit dem Thema Akustische Instrumente zu tun.

Sich selbst überlassen schwingt ein Schwingkreis mit seiner Resonanzfrequenz f0. Infolge der Verluste (Dämpfungg durch den ohmschen Widerstand) flacht die Schwingung jedoch im Laufe der Zeit ab ("gedämpfte Schwingung"), wenn nicht durch eine aktive Schaltung (zum Beispiel einen Transistorverstärker) regelmäßig wieder Energie zugeführt wird. Eine solche Schaltung bildet dann einen Oszillator (Schwingungserzeuger)

Bei uns besteht der Schwinkreis aus einem akustischen Bass, den Lautsprechern des Monitor und Pa Systems, und zugeführt wird ihm Energie aus Transistorverstärkern mit mehreren tausend Watt.

Was also, einfach erklärt passiert ist folgendes: Der James spielt einen Ton auf dem akustischen Bass, die Saite wird mit einem sogenannten Piezo Pickup abgenommen, ans Mischpult weitergeleitet und von dort auf den Lautsprecher geschickt. Der reproduziert den Ton, der als Schallwellen wieder auf die bereits Schwingende Holzdecke des Basses auftreffen und diese noch mehr zum Schwingen anregen. Wenn er das jetzt nicht abdämpft entsteht eine sogenannte Rückkoppelung, die sich als Tieffrequenter "Whooooooommmmmmm" aufbaut und immer lauter wird, solange bis die Kette an einer Stelle unterbrochen wird. Entweder der James hält seinen Bass fest, damit der nicht resonieren kann, oder ich schalte die Lautsprecher ab, um kurz das System zu unterbrechen. Beides ist nicht ideal, aber die Rückkoppelungen sind noch viel weniger ideal. Deswegen gehen wir jetzt in den Musikladen und kaufen Dämpfer für die Decke des Basses, sehen wir mal ob das hinhaut.
Alles beste,
euer
JDawg

Montag, 5. März 2007

Leipzig, vierter Tourtag

Wunderbares Wetter in Leipzig, wir trinken erstmal Kaffee auf dem Dach der Moritzbastei und schauen uns die schönen Frauen in Leipzig an. Tun die hier irgendwas im Trinkwasser damit die Mädchen hier so hübsch werden, oder wurden etwa in der DDR illegale DNA Experimente gemacht um hübsche Ostweibchen zu züchten? Haben wir es hier mit einem Lokal begrenzten Phänomen zu tun? Sind die schönen Frauen Leipzigs vielleicht die Rettung um Licht ins Dunkeldeutschland zu bringen, und den wahren Aufschwung Ost endlich ins Rollen zu bringen? Oder ziehen sie am Ende doch alle nach Berlin um von einem Praktikantenjob in Werbeagenturen, Redaktionen und Fernsehsender in den anderen zu schlittern, irgendwann aufgeben, sich schwängern lassen und eine Wohnung im Prenzlauer Berg beziehen und Latte schlürfen und Kinderwagen schubsen?

Fragen über Fragen die ich heute nicht werde lösen können, die Band jedenfalls ist schon mal ohne mich los gefahren um ein paar Interviews bei Motor FM und Radio Fritz zu geben, ich hab derweilen ausgeschlafen und fahre mit dem ICE nach Berlin.

Ich versuche natürlich die Umgebung zu beobachten ob ich noch weitere Indizien für geheime Genversuche in Ostdeutschland entdecken kann, neben der Bahnlinie sehe ich verrostete Tanks und seltsame Rohre aus dem Boden ragen....

Der etwas überarbeitete und zu spät ins Bett gegangene
JDawg

Kassel dritter Tag

Das Barracuda in Kassel ist eigentlich eher eine Bar als ein Club, als wir ankommen muss ich erstmal Teile der Pa reparieren. Schade eigentlich dass sich keiner darum kümmert den klingen tut die Kiste ganz ordentlich. Man kommt also rein in den Laden, und stellt bei den Tests fest das ein Hochtöner (Horn) der Monitore nicht geht, einer der Subwoofer nicht angeschlossen ist, ungefähr 5 Kabel zu wenig, ein Mischpult das eher in die Proberaumklasse einzuordnen ist und nur mit hängen und würgen dazu zu bewegen ist auch nur annähernd das zu tun was ich von ihm erwarte.
Zusätzlich hat der Besitzer, obwohl er ein sehr netter Typ ist, permanent das Bedürfnis mir irgendwas über Pa systeme und Mikrofone zu erzählen, aber da sein eigener Krempel so schlecht in Schuss ist wie kommt er darauf zu denken dass mich das einen Cent interessiert? Ich will Praktische Lösungen sehen und nicht irgendeine Theorie wie es sein könnte wenn man irgendwas hätte irgendwann anders.

Ok an die Arbeit: Ich nehme mir erstmal die Pa vor. Die Tops stehen auf Distanzstangen, da es der Clubbesitzer gut gemeint hat, hat er die gleichen Tops nochmal davorgestellt, ungefähr mit einem Meter Abstand hintereinander. Das führt, da Schall sich mit 340 metern pro sekunde bewegt, dazu dass der Sound den die weiter hinten angeordneten Boxen abstrahlen etwa 2 millisekunden später beim Zuhörer ankommt als der der vorderen. Das hört sich jetzt nicht so Wild an, aber jetzt kommts dicke: Da die Phase der Wellenberge und Wellentäler jetzt nicht mehr übereinstimmt klingts meist matschig und indirekt. Was ich gemacht habe war zwei der Stative wieder abzubauen und die Tops übereinander zu stellen, damit erreiche ich zumindest dass die Schallinformation etwa zeitgleich den Zuhörer erreicht.

Um die Bühne etwas zu vertiefen haben wir die Subwoofer mittig davor gestellt, mussten allerdings die Kabel verlängern, mit eh schon knappen Vorräten ein Materialfressendes verfahren.

Das kaputte Horn in dem Monitor hat sich gar nicht als kaputt erwiesen, sondern eine Soffitenlampe die das Horn vor Zerstörung schützt war durchgebrannt. Da die aber natürlich nicht auf die Schnelle zu ersetzen war wurde einfach ein Draht eingesetzt um die Schutzschaltung zu überbrücken.

Danach kann ich endlich mit Soundcheck anfangen. Ich bin eigentlich ganz zufrieden damit, eine Emil Bulls Show auch im kleinsten Laden ohne allzu grosse Abstriche installieren zu können.
Alles beste,
euer Jdawg

Hannover zweiter Tag

Wir sind sehr spät dran da wir stundenlang im Stau stehen. Währenddessen entwickeln wir eine Load in Strategie um schneller in den Club einladen zu können als am Vortag. Der Trick besteht darin dass jeder klar weiß was er der reihe nach zu tun hat, und zwar nicht nachdem er mal schaut was zu tun ist sondern von vorneherein. Ich teile meine Herangehensweise gerne in zwei schritte ein: das eine ist die Strategie, das andere die Taktik. Die Strategie besteht im Prinzip daraus ein Konzept oder einen plan zu entwerfen der die Rahmenbedingungen berücksichtigt ohne die tatsächlichen praktischen Probleme zu beachten. In unserem fall wäre dass: wir wissen dass wir zu spät sind, also brauchen wir hohes tempo und klar verteilte aufgaben damit wir uns nicht im weg stehen. gleichzeitig wollen wir die Arbeitskraft derer die im Club arbeiten effektiv einbeziehen, das heißt wir müssen möglichst schnell soweit kommen dass die örtlichen Techniker frühzeitig anfangen können ihren teil wie Strom usw. Abzuarbeiten. Was es zu vermeiden gilt ist dass sequenziell gearbeitet wird, dadurch nutzen wir nicht alle Reserven gleichzeitig.
Also sieht die Strategie für Load in im Moment so aus:
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Der komplette Sprinter wird ausgeladen, aber das Equipment vor der bühne deponiert, die Skrims (beleuchtete wände) werden sofort auf die bühne gestellt, dann wird die Lichtverkabelung hinter den skrims aufgebaut bis zu dem punkt dass man dem örtlichen Lichttechniker zwei 230 Volt Stecker in die hand drücken kann, die er auf sein Dimmerpack stecken kann um mit dem einleuchten zu beginnen.

Gleichzeitig: erkläre ich dem örtlichen Tontechniker wo wir Monitore benötigen, baue meine Effekte auf, und mache meine Testläufe mit der PA. Der örtliche kann während meiner Tests bereits die ersten meiner zusätzlichen Forderungen erfüllen.
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Wenn alle skrims oben sind und die Lampen dahinter verkabelt, baut der Fab sein Schlagzeug auf, der örtliche mikrofoniert und verkabelt die ganze Chose.

Gleichzeitig: stecke ich alle benötigten Verbindungen für Christophs autarkes In Ear Monitoring.

Wir sind alle gleichzeitig fertig mit der ganzen bühne verkabelt, die Anlage läuft, Christophs in ear funktioniert, alle Mikrofone und di boxen kommen am pult an.
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Jetzt können wir Drumsoundcheck machen.
Die anderen in der band können sich um den Aufbau des Merchstandes kümmern, neue Saiten aufziehen, der Christoph macht beim Soundcheck schon mal seinen in ear Sound.

Dann noch Gitarren und bass checken, Monitore anschalten, drei Titel spielen, fertig.
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Das ist die Strategie, also der plan der das Raster bildet dass man dann mit Aktion füllen muss. Durch die starke Strukturierung tut man sich dann relativ leicht an jedem punkt im Prozess zu prüfen ob man in seiner taktischen Durchführung da ist wo man sein sollte. Die Taktik ist dann meist Fehler beheben wie kaputte Kabel ausfindig machen, Rückkoppelungen auf den Monitoren bekämpfen so gut es geht, an der richtigen stelle Kaffee trinken oder mal eben eine runde Zigaretten ausgeben.

Alles beste, euer
JDawg

Samstag, 3. März 2007

Koblenz, erster Showtag

Die Sache läuft gut an, in Koblenz stellt sich mir ein sehr freundlicher und hochmotivierten Pa Techniker vor. Woran ich erkennen kann dass er höher motiviert war als normal zu erwarten ist? Er hatte ein komplettes Rack, das ist eine Art Kiste deren Maße genormt sind um technisches Equipment das wir benutzen darin zu transportieren, ausgestattet mit hübschen Sächelchen, mitgebracht, außerdem ein Pärchen Kondensatormikrofone die auf dem technischen Arider gewünscht sind aber eindeutig über dem Niveau des Clubs liegen. In unserer Branche gibt es ein unangenehmes Phänomen welches man vielleicht als das " wer zahlst mir?" Phänomen bezeichnet werden kann. Dabei handelt es sich Techniker die meistens nicht wirklich herausragend gut sind, aber permanent denken zu wenig Geld für zuviel Leistung zu bekommen. Was diesen Jungs auf Dauer aber meistens passiert ist das dadurch dass sie permanent versuchen die eigene Leistung exakt an oder unter ihrem Lohnniveau zu halten kein Auftraggeber mehr von ihrer Arbeit wirklich begeistert ist und deswegen bekommen sie unbefriedigerende Jobs auf stadtfesten und bei Coverbands, was wiederum dazu führt dass sie noch unmotivierter noch mehr zeit damit verbringen noch öfter danach zu fragen wer dass den eigentlich alles zahlt, wodurch sie, um ihren bereits beträchtlichen Prestige und Einkommensverlust wieder zu kompensieren noch mehr zeit auf undankbaren Baustellen ( so nennt der entfremdete Tontechniker ein Konzert oder eine Venue in der er arbeitet, um zusätzlich zu betonen dass seine emotionale Verbundenheit nicht käuflich ist) verbringen. Das führt letztendlich in einen Hexenkreis aus dem permanenten Gefühl zu wenig zu verdienen und dem zunehmenden entkoppeln der eigenen Leistung von einem als befriedigend empfundenen Ergebnis. Außerdem wird die eigene Leistung zunehmend schlechter weil persönliche Fortbildung und so weiter natürlich auch "keiner zahlt". Da solches verhalten auch meistens negative Einwirkungen auf die eigene Psyche hat ist es nicht besonders spaßig mit solchen Leuten zusammenzuarbeiten, zumal es sich in der Praxis meist auch noch zeigt dass die menge der Fehler in Routinearbeiten wie Verkabelung bei einer solchen Gesinnung meist zusätzlich erheblich hoch ist. Warum genau das so ist kann ich nicht sagen aber es scheint wohl durch die innere Sperrhaltung zu erhöhter Nachlässigkeit zu kommen. Das wäre auf jedenfalls mal ein Thema für einen Arbeitswissenschaftler. Also ich fasse noch mal zusammen: es gibt Leute, die erklären sich bereit einen job für eine bestimmte Vergütung zu erledigen und erwarten dann auch für jede zusätzliche Anforderung zusätzliche Vergütung. Da sie aber auch bei geringerer tatsächlicher Belastung nicht einen teil ihres Verdienstes zurückgeben würden, bezahlt natürlich auch keiner für unvorhergesehene zusätzliche arbeit. Sie selbst sehen sich aber permanent in einer art Opferrolle und machen es deshalb auch noch allen anderen schwer die mit ihnen arbeiten müssen.

Dann gibt es die die einen job annehmen und dann mit vollem Einsatz und unter Einbringung all ihrer Kräfte versuchen die Sache zu ende zu bringen auch wenn sie vielleicht mal wesentlich mehr erfordert als zuerst angenommen. Meist führt das ganze dazu dass sie eine gute Position gegenüber ihren Auftraggebern habe und auch dinge verlangen können wie schöneres Equipment, besseres essen, freunde auf die Gästeliste setzen und so weiter. Dadurch sind sie zufriedener, besser anerkannt und werden auch noch besser in ihrem job. Irgendwann gibt's dann komischerweise auch meistens automatisch mehr Geld, wer hätte das gedacht. Oder ein anderer Auftraggeber wirbt sie ab weil er das potenzial schätzen kann. Auch gut.

Arne der junge Mann gestern jedenfalls war einer der letztern.
Nach außen hin sofort ersichtlich war das daran dass das Equipment in dem Club teilweise eine stufe über dem zu erwartenden Niveau lag, das erreicht er dadurch dass er dem Besitzer oft Sachen aus seinem persönlichen Arsenal zur Verfügung stellt und dafür im Gegenzug auch mal verlangt dass ein Mischpult eine Qualitätsstufe höher angeschafft wird. Und darauf geht der Besitzer eben auch ein weil es ihm das leben leichter macht. Arne bekommt außerdem gutes essen und Getränke an der bar ohne dass er Lächerlichkeiten wie Bons oder Kontingente einhalten muss. Deswegen fühlt er sich wohl wenn mal seine Freundin vorbeikommt wenn er arbeiten muss und er ihr ein Bier spendieren kann.