Wir sind sehr spät dran da wir stundenlang im Stau stehen. Währenddessen entwickeln wir eine Load in Strategie um schneller in den Club einladen zu können als am Vortag. Der Trick besteht darin dass jeder klar weiß was er der reihe nach zu tun hat, und zwar nicht nachdem er mal schaut was zu tun ist sondern von vorneherein. Ich teile meine Herangehensweise gerne in zwei schritte ein: das eine ist die Strategie, das andere die Taktik. Die Strategie besteht im Prinzip daraus ein Konzept oder einen plan zu entwerfen der die Rahmenbedingungen berücksichtigt ohne die tatsächlichen praktischen Probleme zu beachten. In unserem fall wäre dass: wir wissen dass wir zu spät sind, also brauchen wir hohes tempo und klar verteilte aufgaben damit wir uns nicht im weg stehen. gleichzeitig wollen wir die Arbeitskraft derer die im Club arbeiten effektiv einbeziehen, das heißt wir müssen möglichst schnell soweit kommen dass die örtlichen Techniker frühzeitig anfangen können ihren teil wie Strom usw. Abzuarbeiten. Was es zu vermeiden gilt ist dass sequenziell gearbeitet wird, dadurch nutzen wir nicht alle Reserven gleichzeitig.
Also sieht die Strategie für Load in im Moment so aus:
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Der komplette Sprinter wird ausgeladen, aber das Equipment vor der bühne deponiert, die Skrims (beleuchtete wände) werden sofort auf die bühne gestellt, dann wird die Lichtverkabelung hinter den skrims aufgebaut bis zu dem punkt dass man dem örtlichen Lichttechniker zwei 230 Volt Stecker in die hand drücken kann, die er auf sein Dimmerpack stecken kann um mit dem einleuchten zu beginnen.
Gleichzeitig: erkläre ich dem örtlichen Tontechniker wo wir Monitore benötigen, baue meine Effekte auf, und mache meine Testläufe mit der PA. Der örtliche kann während meiner Tests bereits die ersten meiner zusätzlichen Forderungen erfüllen.
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Wenn alle skrims oben sind und die Lampen dahinter verkabelt, baut der Fab sein Schlagzeug auf, der örtliche mikrofoniert und verkabelt die ganze Chose.
Gleichzeitig: stecke ich alle benötigten Verbindungen für Christophs autarkes In Ear Monitoring.
Wir sind alle gleichzeitig fertig mit der ganzen bühne verkabelt, die Anlage läuft, Christophs in ear funktioniert, alle Mikrofone und di boxen kommen am pult an.
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Jetzt können wir Drumsoundcheck machen.
Die anderen in der band können sich um den Aufbau des Merchstandes kümmern, neue Saiten aufziehen, der Christoph macht beim Soundcheck schon mal seinen in ear Sound.
Dann noch Gitarren und bass checken, Monitore anschalten, drei Titel spielen, fertig.
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Das ist die Strategie, also der plan der das Raster bildet dass man dann mit Aktion füllen muss. Durch die starke Strukturierung tut man sich dann relativ leicht an jedem punkt im Prozess zu prüfen ob man in seiner taktischen Durchführung da ist wo man sein sollte. Die Taktik ist dann meist Fehler beheben wie kaputte Kabel ausfindig machen, Rückkoppelungen auf den Monitoren bekämpfen so gut es geht, an der richtigen stelle Kaffee trinken oder mal eben eine runde Zigaretten ausgeben.
Alles beste, euer
JDawg