Samstag, 26. September 2009

Drei auf einen Streich


Zlin

Schweiz

Holland

Alles Beste
Jakob

Get ready

for a quantum leap

A new hope

Morgen ist Wahl. Für NPD Wähler ist erst am Montag Wahl.

Alles Beste
Jakob

Sonntag, 28. Oktober 2007

Laptop ist wieder gesund, Devildriver Nachschlag

Mein Laptop ist jetzt schon drei Jahre alt, und er hat plötzlich Streifen auf dem Display bekommen. Nach mehrmaligen auseinander und wieder zusammenbauen habe ich herausgefunden dass es an einem gelockerten Grafikchip liegt dessen Lötpunkte auf der Unterseite (Balls) anscheinend einen Wackelkontakt hatten. Das zu reparieren liegt natürlich ausserhalb meiner Lötfähigkeiten: Deswegen musste ein Fachmann her, und siehe da: Der Dominik von The Sorrow ist Lötprofi der alten Schule und nach einem Ausverkauften Gig in Lustenau sind wir am nächsten Tag in seine Firma gefahren (da wo er arbeitet) und haben das Mainboard mit Hi Tech Lötstationen traktiert. Introducing one of the Knights of Doom, and Dominik is the Master of Hellfire:Das ist auch eines der Dinge die ich an meinem Job so liebe: Man trifft die coolsten Leute und kann Dinge machen die so unmöglich wären, oder wie soll man sonst als Berliner im Voralberg am Samstag Vormittag in eine Hi Tech Firma kommen um sein Mainboard zu reparieren?

An dieser Stelle nochmal vielen vielen vielen Dank an Dominik! You are the man!

Bei dem Andi war ich über Nacht, dessen Kaktus hat die Devildriver Tour nicht überlebt, der sieht jetzt so aus. Also der Kaktus war natürlich nicht mit auf Tour.
Weiter unten im Blog hab ich erzählt dass ich Klaus´ Avocadobaum getötet habe, jetzt Andis Kaktus... also ich hab langsam Angst vor mir selber.

Mal sehen. ich kuck mal im meiner Bilder was ich noch so herzeigen kann. Zum Beispiel eines meiner ganz grossen Fotografischen Meisterwerke, die Bildgewordene Definition eines Circle Pits:
Und hier nochmal die dies angerichtet haben, Devildriver:
So dann hol ich mir mal nen Kaffee und ein Sandwich und dann gehts weiter Grantig Platte krachen lassen.
Alles Beste euer, mal wieder die Welt liebende
JDawg

Mittwoch, 24. Oktober 2007

The Sorrow mit Devildriver auf Tour, und als besonderes Special: Killswitch Engage in Köln

Meine Knights of Doom haben sich hervorragend geschlagen und haben die Supporttour vor Devildriver mit bravour gemeistert. Hier Andi von The Sorrow mit Dallas von God Forbid beim Abmoshen vor dem gut gefüllten Kölner E-Werk.

So und jetzt gehts wieder rüber ins Studio die Grantig Platte mixen....
Alles beste
JDawg

Donnerstag, 20. September 2007

Amsterdam oh Amsterdam

Ein Hotel das einen mit folgendem Plakat begrüßt:

Wow, ich war ja schon immer Fan von alternativen Behandlungsmethoden aber eine Schimmelpilzkultur mit hochgiftigem Sporenausstoß an der Wand neben meinem Bett nur um mich gesünder zu machen?
Und warum ist der Eingang des Hotels ein aus Panzerglas bestehender Käfig dessen Tür nur geöffnet wird wenn man dem Portier den Schlüssel zeigt. Hola die Waldfee. Da ich ja als Rucksacktourist in meinem Leben eher noch nicht tätig war bzw. ich meistens mit solider Finanzieller Unterstützung oder eigenem Geld unterwegs war sind mir bisher diese Art von Rucksacktouristenunterkünften erspart geblieben. Viel hab ich anscheinend nicht verpasst.

Live und Studio

Also folgendes ist passiert.

Ich bin ja eher nicht so der Studiotontechniker, denn obwohl ich in einem sehr coolen Tonstudio angefangen habe mein Handwerk zu lernen hat mir irgendwann der Livebereich doch mehr zugesagt. In einem Studio kreiert man eine Statue, man schleift hackt wetzt klebt kratzt bohrt hämmert schweißt brennt und feilt bis irgendwann aus dem Rohling, der hoffentlich ein massiver Diamant, oder im Idealfall zumindest ein Gold, Platin oder Stahlbrocken ist, ein Schmuckstück wird. Schöner und glänzender und viel aufregender als alle Schmuckstücke zuvor. Wenn man auf halber Strecke merkt dass man eher nicht so tolles Grundmaterial erwischt hat sollte man eigentlich erstmal aufhören oder zumindest noch mal massiv arbeiten und vielleicht erst noch mal schürfen gehen. Andererseits kann es auch passieren dass man etwas sehr geiles hat aber nicht das richtige Können um es zu veredeln. Man dachte also man hat nen Diamanten, stattdessen hat man Coltan erwischt, was zwar nicht zwangsläufig schlechter ist, aber man hat selbst eben keine Erfahrung damit, also muss man es jemand anders übergeben.

Das ist irre anstrengend und sehr zermürbend, deswegen habe ich mich mehr ums ausstellen von den Fertigen Schmuckstücken gekümmert.

Im Frühjahr bin ich dann mal wieder der Versuchung erlegen einen Diamanten zu schleifen und er hat sich als ein ziemlicher Rostiger Brocken Eisen erwiesen. Nachdem ich zusammen mit dem Klaus drei Songs mit den Jungs aufgenommen hatte wollte Drakkar, eine Plattenfirma, ein ganzes Album von Grantig haben. Einen ganzen fetten schweren behauenen Eisenklumpen mit Stahl und Blut und Tränen dran. Und den haben wir dann eben gemacht. Ein kleines Zeitproblem war dass die Plattenfirma das Album schon im Januar rausbringen will und wir deswegen schon im Oktober fertig sein müssen. Ausserdem startet heute am 18.September die The Sorrow Tour mit Devildriver die bis zum 7.Oktober dauert.

Deswegen sitze ich grade im Zug nach Amsterdam um auf der Tour einzuschiffen, und ich sage euch, ich freue mich wie wahnsinnig! Kommt doch alle vorbei, ist ein cooles Package. Und sagt mal „Hallo“ ich freu mich…….

Dienstag, 17. Juli 2007

Nicht vergessen

Ich hab den Blog nicht vergessen, aber zur Zeit ist einiges zu tun so dass ich erstmal ne längere Zugfahrt brauch bei der ich nicht schlafen muss um Aufzuholen sondern einen Riesenartikel verfassen kann. Die Inhalte werden unter anderem sein: Was hat das KVR gegen Kunst und warum machen sie gemeinsame Sache mit Procon? Warum ist ein Trommler erst ein herausragender Trommler nachdem er in einer Erfolgreichen Band gespielt hat? Was ist eigentlich im Hause Grantig los und warum hört man immer noch nicht das angekündigte Demo? Wann wird das Demo der Emil Bulls zu hören sein, und wie lange dauert es vom Demo zur Platte die im Laden steht? Warum erzählt der Dawg was von Platten obwohls in diesem Blog doch um Livebands geht?

Stay tuned for all the Information only here!
Song der Woche: Like a Stone von Audioslave
Link der Woche RÖCKDÖWG
Buch der Woche: Bananenflanke von Chris von Rohr

Alles Beste,
euer JDawg

Montag, 25. Juni 2007

MOSKAU MOSKAU

Wir waren da! Ja! In Moskau, 10 Millionen Einwohner, Heldenstadt der Sowjetunion...
Ich bin sprachlos ob der Grösse dieser Stadt, ich bin unter anderem 45 Minuten, 70 Kilometer mit dem Taxi gefahren ohne die Stadt zu verlassen.Schwere Autos soweit das Auge reicht, hübsche Mädchen an jeder Ecke, Geschichte umweht einen wo man geht und steht.Die Mädchen sind manchmal etwas ungeschickt in der Wahl ihrer Tatoos, auch mit der Rechtschreibung haperts, aber Deutschland als gehasst/geliebter Feind fasziniert die Russen zutiefst. Der Zweite Weltkrieg, in Russland heisst er auch "Der Grosse Vaterländische Krieg" ist für Russland immer noch Sinnstiftend.
Unter S-Klasse braucht man hier gar nicht ankommen, also es gibt entweder Benz oder Lada.
Ich nehm dann mal den Benz.... Tschüss Lada, Hallo Benz!
Zitat Wikipedia:
"Der Legende nach stellte Iwan der Schreckliche nach Vollendung des Baus (1561) dem Architekten die Frage, ob er in der Lage wäre, nochmals eine so schöne Kathedrale zu bauen. Dieser antwortete, er könne eine noch viel schönere Kathedrale errichten. Daraufhin soll der Zar ihm die Augen haben ausstechen lassen, auf dass dieser nicht anderswo etwas von vergleichbarer Schönheit errichten könnte." Hoffentlich sticht mir nicht irgendwann eine Band die Ohren raus nach nem geilen Konzert......
Die Fotos vom Roten Platz sind übrigens um 10 Uhr abends entstanden, so richtig Dunkel wurde es irgendwie die ganze Nacht nicht, allerdings bin ich mir nicht sicher ob das an der geographischen Lage Moskaus liegt oder an den 10 Millionen Einwohnern die mit ihren Ressourcen nicht grade Sparsam umgehen. Hier sieht man eine Toilette die 24 Stunden am Tag mit fünf Wasserhähnen vollgas gespült wird, nix Lichtschranke oder Sparspülknopf. Man beachte: Alles Blattgold, sehr geschmackvoll.
Wenn man was einkauft gibt es für jede Artikelgruppe einen getrennten Tresen, also kein Self Service, sondern No Service von einer schlecht gelaunten Russin. Am Eingang von jedem Laden steht ein Metalldetektor, daneben sitzt ein latent aggressiver Security mit irgendeiner Phantasieuniform. Uniformen sind in Russland sehr sehr wichtig. Man sollte dringend eine anhaben.

Das hier ist der geographische und politische Mittelpunkt Russlands. Man stellt sich in die Mitte und wirft Geld über den Kopf. Dann darf man sich was wünschen. Zwei verhuzelte Babuschkas sammeln das Geld sofort auf, deswegen liegt nur so ein bisschen Alibi Kleingeld am Boden.

Ach ja stimmt, ein Konzert haben wir auch noch gespielt, im Klub Tochka. Was soll man sagen? Die Mühe hat sich gelohnt. Den Leuten hats gefallen. Und es ging ab. Vor allem auf das Kommando "Ruckiwerch!" waren alle Hände in der Luft. Eine Rockshow eben. Das ist der Club um 17 Uhr, um 19 Uhr war Einlass. Ach ja, die Tickets haben etwa 25Euro gekostet. Eine Schachtel Marlboro kostete etwa 80 Cent. Das ist also etwa wie wenn bei uns ein Konzert 125 Euro kostet. Ich will nie wieder Beschwerden hören. Über zu hohe Ticketpreise.

Es gibt so eine Art Döner, allerdings mit gekochtem Fleisch, und Gurken und gedünsteten Karotten drin. Schmeckt echt fein, bei der Gelegenheit ist mir aufgefallen dass bei uns alles gebraten und gegrillt wird. Aber man kann Fleisch auch kochen. Schmeckt echt gut. Da fällt mir ein, ich muss mal wieder ins Eisbein Eck. Mountain Dew gibts auch, da konnte ich nicht wiederstehen, ausserdem musste ich meine Koffeinvorräte auffüllen..... Meine Damen und Herren eine herrliche Kombination aus Russischem Imbiss und Amerikanischem Erfrischungsgetränk:

Dann wars sind wir zurückgeflogen, ich bin dann noch nach Salzburg mit den Sorrow Jungs und habe bei den Pfingstkatzen, äh Sphinxkatzen geschlafen. Wie der Herr so´s Gscherr:

Und damit ihr noch etwas Weltpolitische Substanz habt hier ein Artikel der alle angeht.
Alles Beste,
euer JDawg

Samstag, 16. Juni 2007

Auf gehts vorwärts es gibt was zu erleben

Viel war los und jetzt bin ich wieder zu Hause. Der Klaus und ich haben drei Songs von Grantig gemischt. Brutal, Fett und ohne Gefangene. Studioarbeit strengt mich sehr an, in erster Linie weil man aus Unmengen von Equipment auswählen muss was am besten passt. Equipmentporno Galore, Herz was willst du mehr?

Der Klaus ist der beste Eierkoch der Welt, aber mit der Kaffeemaschine hat ers noch nicht so. Die ist kaputt und leistet erfolgreich Wiederstand gegen alle Instandsetzungsversuche. Wenn einer von Euch sich mit solchen Kaffeemaschinen auskennt, sich vielleicht mal melden bei uns.Tatatatäää: Die Platte von The Sorrow heisst "Blessings from a blackened Sky" und ich war mit denen in Italien, und wie sah der Himmel aus? Blackened Sky......

Hier noch ein Foto vom Gig der Jungs, leider durften sie nur Unplugged auf der Seitenbühne spielen......
Aber zumindest die Fotosession lief gut: Meine Damen und Herren, JDawg Industries proudly presents: Die KNIGHTS OF DOOM, The Sorrow


Mein Rack hat zwar eine Million Mile garantie, trotzdem sind nach nem knappen Jahr jetzt die billigen Chinakugellager im Arsch. Deswegen bin ich in den Titus gegangen und hab mir
Kugellager gekauft die was taugen. Jetzt rollt die Kiste wieder supersmooth auf Bones Bearings:
Und mit den Emil Bulls war ich in Frankreich, und der Kugelmann hat bei seinem Lieblingshobby "Ich springe besoffen in einen Strauch" einen Dornenstrauch erwischt. Naja. Jeder wie ers verdient.
Hundemüde, euer
JDawg

Sonntag, 3. Juni 2007

Soundcheck

So jetzt kommt der Trommler dahergeschlurft, stöpselt seine Kopfhörer ein und fängt an in die Kick zu treten. Wenn er nicht von selber anfängt sage ich übers Talkback:

„Kick“ dann drehe ich den Gain (das ist der oberste Knopf im Kanal, außer bei uralten Yamaha Pulten da ist’s der unterste, warum? Yomama hat den Logikfehler in den 90ern selbst erkannt und es geändert) bis die das Signal leicht rot anschlägt auf der Kanal LED Kette. Rot deswegen weil die Erfahrung sagt dass erstens das Signal leicht Komprimiert wird dadurch, und zweitens weil die rote Lampe bei fast allen Pulten etwa 6dB vor Clipping bereits angeht, also hat man einen guten Ausgangspunkt um das Pult recht „heiß“ zu fahren, also hohe Pegel in jedem Kanalzug zu haben. Das vermindert das Rauschen und beschert einem stabilere Signale, außerdem funktioniert dann mein Gate genau da wo ich es bereits vorher eingestellt habe. Mackiepulte, die allerdings sehr sehr selten sind darf man nicht rot fahren, Soundcraft Pulte MÜSSEN rot sein vor allem die alten, sonst klingts nach gar nix. Meist ist die Kick zu holzig vom Sound und nicht schneidig genug, deswegen kann ich bei Bedarf direkt die 400 rausdrehen, da habe ich ja bereits den Frequenzregler angesetzt und ganz oben noch ein bisschen Höhen, das hilft um sie bei fetten Gitarrenwänden noch zu orten. Gate noch ein bisschen den Arbeitspunkt angepasst, fertig.

„Snare“ Doing, doing, irgendwas in den Mitten raus, meistens, oder den Trommler noch mal nachstimmen lassen. Die Snare muss TFACK machen deswegen den Hallreturn vom Spx aufziehen und die Reverbtime zurück oder aufdrehen, meistens landet man bei 1,8 Sekunden. Ich halte praktisch nichts von bauchigen Snares da ich sie immer als unpassend in voll gepackten Mixen empfinde und außerdem war ich selber mal Trommler und mein Snaresound im Kopf ist geprägt von Millionen Schlägen auf Marschtrommeln (=Snares) bei denen mein Kopf nur 60 Zentimeter weg war.

„hihat“ zischel zischel. Passt ich hab ja eh schon unten alles rausgedreht.

„Tom eins“ dung, dung, dung . Die Mitten raus bis der Attack hörbarer ist und den Gain nachziehen, hier hilft auch rotes licht an der Kanal LED. Am Gate die Release recht kurz lassen dann machts nicht ewig uuuuuuuuuuuuunnnnnggg.

„Tom zwei“ dong, dong, die blödste aller Toms, nicht richtig tief und nicht hoch. Viele Trommler lassen sie deswegen weg, wenn ihr mal auf nem Konzert seid schaut mal ans Schlagzeug da seht ihr oft das links neben dem ersten Tom eine Lücke ist, da gehört das zweite Tom hin, wurde aber aus Gnade weggelassen. Gleiches Prozedere wie beim ersten Tom.

„Tom 3“ das sollte die Dicke Bertha sein und BOM, BOM machen. Ist oft zu hoch gestimmt, deswegen den Trommler eventuell runterstimmen lassen. Den Release etwas länger damit es so richtig BOOOOM BOOOOM macht.

„Komplette Kiste“ Trommler sollte jetzt BUUM, TFACK, BUM BUM FTACK, Dung Dung Dong Dong BOM BOM PFTSCHHSSSSSS spielen. Dabei die Toms leicht im Panorama verteilen, die hohe Links die Tiefe in die Mitte die Mittlere Rechts. Dazu noch mal kurz alles ausmachen und nur die Overheads an und da ist auch schon unten alles raus, passt. Jetzt alle Fader auf 0dB (drei viertel auf) muss passen.

„Bass“ beim Bass gibt ‘s immer zwei Signale, einmal das direkte Signal ohne Mikrofon und einmal den Lautsprecher mit Mikrofon abgenommen. Durch die leicht unterschiedliche Phasenlage klingt der Bass nicht zu direkt und hat etwas mehr Luft und Räumlichkeit, das Mikrofon mit Locut etwas beschneiden (100Hz) sonst koppelts zu schnell, das Direktsignal meistens bei 400 absenken. Aber nicht immer. Erstmal hören man weiß nie.

„Gitarre rechts“ das ist die Gitarre auf der linken Bühnenseite vom Publikum gesehen, aber aus sicht der Musiker die rechte, da sie ja ins Publikum schauen. Aus Servicegründen passt man sich dem Musiker an und sagt es ihm aus seiner Sicht. Gitarrist spielt Tschung, Tschung du di du di dudu duuuuuuuuuuu. Locuts sind schon gesetzt, passt, jetzt quetschts im Ohr, dann 1000 Hertz von mir auch die „Thousand Hurts“ gaaaanz leicht absenken und Gain nachziehen, dadurch klingts mehr nach 4x12 Lautsprecher. Achtung Falle: Meistens macht man die Gitarren wenn sie alleine sind zu leise, ein klassisches Merkmal von unerfahrenen Mixern, deswegen wieder des eigenen Empfindens durch das stark verzerrte Signal beherzt den Gain noch mal 1-2 Millimeter nachziehen. Sonst endet man mit einem Kick featuring Gesang Mix. Ich habe immer, egal wie klein der Club ist, zwei Mikrofone an den Gitarren: Erstens falls eins ausfällt, dann kann ich das zweite nachziehen (=lauter machen) zweitens kann man dadurch verhindern dass die Gitarre entweder zu leise und schmal oder zu laut und aufdringlich ist. Alles wird etwas flächiger und bekommt so eine Korona, ähnlich einem schön gemachten überbelichteten Bild von einem schönen Frauengesicht. Die Lautsprecher links und rechts in 4x12 Boxen sind oft aus der Phase verdrahtet und deswegen muss man eventuell das zweite Mikrofon in der Phase drehen.

„Gitarre links“ gleiches Prozedere wie Gitarre rechts.

“Harddisk“ Tschugga bling bloiing düddeldüüüüüüü. Muss man oft wegen den Digitalen Samples die schmerzhaften 4000 Hertz rausziehen, aber nicht immer. Den Bassfrequenzregler auf 40 Hertz stellen und rausdrehen. Jetzt kommt der coole Part: Meistens sind auf dem Harddisk zu viele Bässe da Musiker Bässe für cool und fett halten, aber wenn die dauernd so dominant sind wird das Publikum schnell ungewollt genervt. Deswegen erstmal gaaaaan gaaaaanz unten absenken, und wenn jetzt der coole Part kommt wo der Harddisk fast alleine läuft und nur der Sänger singt wie zum Beispiel bei „Mongoose“ von den Emil Bulls im C-teil, dann ganz schnell die 40 Hertz reindrehen auf plus zehn und ordentlich die ganz tiefen Subwoofer die Mädels in den ersten Reihen durchschütteln lassen.
Dann schnell wieder rausdrehen weil ja der Refrain kommt und wer braucht schon Streicher mit 40 Hertz? Das ist die so genannte „Truck frequency“ so klingt das wenn man an der Ampel mit geschlossenen Scheiben die Bässe von einem nebenan stehenden Auto hört in dem eine fette Anlage eingebaut ist. Also schon cool aber nutzt sich schnell ab.

„Backing Vocals“ Hallo, hallo. Schnell unten alles raus die zweiten Stimmen sollten nie Fetter klingen als der Sänger, das wäre albern und würde dem Sänger die Tonale Autorität und den Allmachtsanspruch nehmen. Da mein Kompressoren schon auf 4:1 stehen und auf Threshhold -10, release fastest, passts eh schon.

„Center Vocal“ Einfach 3000 Euro für den so genannten „Money Channel“ ausgeben, ein Rack mit möglichst teurem Equipment aus Amerikanischen Edelschmieden und das im Gesangskanal anschließen.

Jetzt die ganze Band spielen lassen. Wenn man alles Geschmackvoll und Gut gemacht hat sollte in einer leeren Halle jetzt ziemlich ohrenbetäubend und etwas kratzig der Gesamtsound der Band in der Halle stehen wie ein Brett. Warum kratzig? Warum Ohrenbetäubend? Ohrenbetäubend deswegen weil man dadurch feststellen kann ob irgendwo Rückkoppelungen entstehen, wenn nachher das Konzert losgeht will man nicht plötzlich merken: „Oh verdammt, ich muss den Gesang lauter machen“, und dann Pfeiffts ganz schrecklich oder den Bass anheben und es macht „WHHHOOOOOOOMMMMMMM“ deswegen den Soundcheck mal so mit etwa 106, 108 Dezibel fahren um feststellen zu können ob man genug Platz hat. Außerdem wird die Halle ja nachher im Idealfall mit Wassersäcken (=Publikum) vollgestellt die verschlingen durch ihre Bauform und Masse irre viel Leistung. Meistens ist man, wenn man beim Soundcheck so 106 dB hat nachher bei etwa 99-100. Warum Kratzig? Weil erstens die Hochtöner von PA Systemen während der Vorband erst warm werden und dann weicher klingen, was bei bereits jetzt zu weichem Sound zum Mumpf führen würde, außerdem schwitzen die Menschen die nachher noch kommen und bei hoher Luftfeuchtigkeit und höherer Temperatur breiten sich hohe Frequenzen zunehmend schlechter aus. Das heißt beim Soundcheck muss es so klingen wie wenn man an einem Hellen Tag mit weisser Wolkenschicht ins Freie tritt und unwillkürlich die Augen zusammenkneift, wenn dann Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Dämpfung dazukommen ist es so wie wenn man ne Sonnenbrille aufsetzt und sich in einen Chrysler L300 mit getönten Scheiben setzt. Verdammt KEWL! Das ist auch der Grund warum ich es gar nicht mag wenn während des Soundchecks schon Freunde der Band anwesend sind, denn die denken dann oft: „Uiuiui das ist aber grell, nicht so Fett bablabla.“

Und verunsichern im schlimmsten Fall die Band. Meistens spielt die Band auch nicht mit ihrer vollen Wucht, und deswegen entsteht schnell ein falscher Eindruck.

So das war’s, alles Beste

Euer JDawg

Ungefähr so sieht das dann aus:

Startpunkte

ACHTUNG: HEUTE VOLLGAS TECHTALK! TOTAL ERNST UND OHNE JEDEN SINN FÜR HUMOR. NUR FÜR VERRÜCKTE. TAUSENDE LINKS ZU VOLLKOMMEN UNVERSTÄNDLICHEN SEITEN MIT TECHNISCHEN DIAGRAMMEN.

Wenn man startet sollte alles so in Position sein dass man bei jedem Schalter weiß wo er steht, dann muss man nicht nachschauen sondern fasst hin und macht was man machen muss. Dass vielzitierte intuitive Arbeiten ist meistens nur zufälliges Chaos. Totaler Bullshit, wenn man ein Instrument beherrscht ist das Griffbrett auch immer gleich und die Saiten sind an derselben Stelle, kein Mensch würde auf die Idee kommen die schwarzen mit den weißen Tasten beim Klavier zu tauschen, nur um zu sehen was zufällig rauskommt. Und so sind auch die ganzen ach so intuitiven dj Synthesizer und sonst was Selbstverwirklicher Softwares eigentlich Spielzeuge für Stümper und Kinder. da eine zu steile Lernkurve den potentiellen Käufer eventuell abschrecken könnte wird ihm mit ein paar knöpfen und sonstigen Gimmicks vorgegaukelt er schafft etwas Kreatives. Ungefähr so kreativ wie ein Kind das zufällig Holzklötze aufstapelt im vergleich zu Frei Otto.

Ein Mischpult mit angeschlossener Peripherie ist auch eine Art von Instrument, sozusagen das Überinstrument das alle anderen Instrumente bindet, wie der Ring bei Herr der Ringe.

Da so ein Mischpult ja sehr viele Knöpfe und Schalter hat muss man es erstmal resetten, das heißt man stellt alle Regler in die Ausgangsposition man nullt also das Pult. Ich nulle immer zuerst, ich habe zu oft erlebt dass wenn man die Arbeitschritte durcheinander mischt Dinge übersehen werden. Wenn ich das gemacht habe gehe ich als nächste so vor: Phantompower an allen benötigten Kanälen anschalten. Alle Locut auf senkrecht nach oben außer bei Kick und Bass, das ist meistens etwa 100Hertz. Bei der Tiefen Tom den Locut auf 9 Uhr, bei den Overheads und hihat Locut voll rein also etwa 400Hertz, außerdem alle Bässe raus, zusätzlich bei 400 alles raus. Bei Kick den unteren Parametrischen Eq die Frequenz auf 400 stellen aber noch nichts rausdrehen. Bei den Toms untere Parametrik auf 500 setzen, nichts drehen. Bei den Gitarren obere Parametrik auf 1000 setzen nichts drehen. Bei Harddisks obere Parametrik auf 3500 setzen aber nichts drehen. Vocals Locut auf 200. Gates auf Kick und Toms, Kompressor auf Bass und Backing Vocals. Toms auf VCA 1 routen, Gitarre links auf VCA 2 Gitarre rechts auf VCA 3 Hauptgesang auf VCA 4, Harddisk auf VCA 5, Eventide Harmonizer auf VCA 6, Wedge Return auf VCA 7. Die Toms werden gruppiert um bei Fulminanten Tomparts oder Songenden schnell laut machen zu können, die Gitarren getrennt auf zwei VCAS weil ja immer nur ein Gitarrist solo spielt, also muss man die getrennt schnell regeln können. Die anderen Sachen auf VCAS damit man eben mal schnell lauter oder leiser machen kann. Insgesamt brauche ich fünf Effektgeräte, ein Yamaha spx bei dem ich eine Plate, das ist ein relativ kurzer harter hall, den ich schon mal für die snare anmache, aber noch keinen Return dafür öffne. Ein Lexikon PCM oder TC m-serie bei dem ich einen schönen großen hall für die stimme programmiere, den drehe ich im Gesangskanal an aber noch keinen Rückweg auf. Dann noch ein spx bei dem ich einen höhenreichen hall programmier, das ist erstmal unbenutzt und steht zur Verfügung falls die Gitarren zu trocken sind oder ich auf die schnelle einen noch grösseren Raum für die Stimme brauche. Dann habe ich das Wedgie bei dem ein Vierteldelay mit fast unendlich vielen Wiederholungen programmiert ist. Als letztes mein Eventide h3000 bei dem das Preset 101 mit 12 Cent detune programmiert ist. Den Hauptgesang drehe ich auch auf die beiden Effekte.

Bei den Kompressoren stelle ich alle Knöpfe senkrecht nach oben, außer die Releasezeit, die ist auf so schnell wie möglich. Bei den Gates ist alles auf senkrecht außer der Releasezeit, die ist auf 9 Uhr. Um das vorzubereiten brauche ich etwa 10 Minuten wenn alles funktioniert. Wenn jetzt die Musiker kurz zum Soundcheck die Instrumente anspielen bin ich schon zu 80 Prozent da und muss nicht minutenlang das Publikum mit Einzelsounds belasten, außerdem habe ich genug Zeit und Überblick um mich auf eventuell auftretende Fehler zu konzentrieren. Wenn ich Effekte haben will muss ich nur die korrespondierenden fader hochziehen und außerdem stimmt die Aussteuerung der Effektgeräte und ich vermindere so das rauschen. Da die parametrischen Equalizer Frequenzen schon grob an den richtigen Stellen stehen brauche ich auch hier nur rauszudrehen und muss keine Zeit damit verschwenden lange Frequenzen zu suchen.

Es gibt dann noch einen grafischen Equalizer für die ganze Anlage, die höre ich mit einer Cd an auf der zwei Songs sind bei denen die Bereiche die mir wichtig sind sehr stark ausgeprägt sind: Filter "You walk away from me" und chris rea "The road to hell pt.2". Bei Filter höre ich auf die Oberkante der Gitarren, die liegt bei der Platte etwa bei 3,2 -4 Kilohertz, und tut, wenn zu präsent, sehr weh im Ohr. Wenn man da absenkt kann man den Mix etwas lauter fahren ohne dem Zuhörer Schmerzen zuzufügen. Dann höre ich auf die Raumresonanzen meistens irgendwo zwischen 100-300 und filtere die, falls vorhanden gnadenlos aus. Keiner will einen dumpfen Raum hören der klingt wie die Blähung von einem fetten Mann der zuviel Kohlrouladen gegessen hat. Dann höre ich mit Chris Rea auf die nasalen 800-1000 Hertz da muss man auch aufpassen das die ganze Sache nicht zu topfig wird. Außerdem ist bei dem Song der Bass bei 200 Hertz noch mal sehr prominent, man hört da noch mal ob man genug von den Blähfrequenzen erledigt hat. Wichtig ist das man wirklich hinhört denn manche Systemtechniker haben schon alles sehr gut hingetrimmt und man muss im Zweifellsfall gar nichts machen, andere bedienen sich eines Messprogramms das SMAART heißt aber gar nicht so smart ist, es regelt die Verteilung der Frequenzen automatisch aber wie ich finde nicht gehörrichtig sondern nur technisch linear.

Dann stelle ich den Masterfader, also der Lautstärkeregler für alles auf 0dB (unity gain) das ist sein Arbeitspunkt ohne Absenkung oder Anhebung. Das ist wie wenn man eine Stereoanlage etwa auf drei Viertel aufdreht, also schon ganz ordentlich laut.

Jetzt ist alles bereit und müsste laufen, jetzt fehlen die Musiker, und dann wird Soundcheck gemacht. Erstmal noch schnell auf die Toilette und noch nen Kaffee geholt, den Jungs im Backstage bescheid gesagt, und dann kann’s losgehen. Deswegen beim nächsten Mal: Soundcheck in voller Länge.

Zur Auflockerung noch ein Bild von Jürgen von A Life Divided, ausserdem Gitarrist bei EisbrecherAlles Beste, euer

JDawg

Moskau Teil 2

Fuck you, wir haben die Rolex Submariner erfunden was habt ihr? Lada? Heute habe ich mich noch mal angepirscht wie Sam Fischer an die russische / sowjetische Botschaft. Besser vorbereitet als gestern, denn ich habe Laptop, Schlüsselkette und Schallpegelmessgerät zu Hause gelassen. Souverän rufe ich sofort selbst "Visa" als der Kassenbrillenmann aus der Pforte kommt. Er verbessert mich "Visum!" nimmt aber trotzdem meinen Pass mit und drei Minuten später bin ich drin, an meiner Seite ein nervös zitterndes glatzköpfiges Männchen, starker Berliner Einschlag, der durch exzessiven Mundgeruch auffällt und sich permanent murmelnd beschwert. Ich erkläre ihm großzügig die Modalitäten da ich mich ja im Prinzip schon wie ein alter Botschaftsprofi fühle. Er motzt und meckert und stinkt vor sich hin über die Bürokratie und das das früher alles viel besser war. Das verstehe ich nicht denn aus eigener Erfahrung war das früher noch viel VIEL VIEL schlimmer. Er erzählt mir auf meinen Einwand hin dass er als Kadersportler 1979 nach Moskau gereist ist. Ich lach mich innerlich tot. Ich habe natürlich in meiner zementierten und grundsätzlich westlich angelegten Weltsicht nicht eine Sekunde daran gedacht das der Kerl ja eventuell mal privilegiert war in der DDR und dann haben sich für ihn wahrscheinlich die Zustände durchaus verschlechtert. So kann man sich täuschen. Ich als typischer Klassenfeind kaufe mir und ihm erstmal einen Kaffee am Sowjetischen Kaff-o-mat der dampfend und zischend für 75cent einen Becher Kaffee ausspuckt. Da ich ja immer als Kind die Geschichten von den Amis gehört habe die Kaugummi von den Panzern werfen habe ich immer das Tiefe Bedürfnis Menschen von meiner Lebens und Geisteshaltung zu überzeugen in dem ich sozusagen etwas vom Panzer werfe. Bei mir sind das meistens Zigaretten Kaffee oder Bier und tendenziell werfe ich eher in die Richtung der holden Mädschen aber konzeptionell ist es ähnlich. Man zeigt dass man mit Großzügigkeit, Fairness und Freundlichkeit erfolgreicher wurde und weiter gekommen ist als mit Neid, Missgunst und Hass. Naja auf jedenfall bekommt der Kadersportler jetzt erstmal nen Kaffee von mir, und ich frage mich was der für nen Sport gemacht haben soll, sieht aus wie ein Jockey dieser verhutzelte Zwerg. Er schwitz mittlerweile so stark und riecht nach angst dass er sich permanent unter den Achseln abwischt mit einem Taschentuch, während er mich gleichzeitig fragt ob ich der Meinung bin der Konsularbeamte würde seine Visumsantrag auch Akzeptieren ohne Auslandskrankenversicherungsbestätigung. Ich sage ihm dass ich das nicht glaube weil ich gestern schon wegen einem fehlenden Hotelvoucher wieder heimgeschickt wurde, und nachdem er dann noch etwa 10 Minuten mit seinem Schicksal hadert zieht er von dannen. Ein menschliches Schicksal, zermalmt von der Übermacht der Systeme. Er sagt mir zum abschied noch das er sich nicht erinnern könne früher auch nur eine einzige dieser Formalitäten erledigt zu haben, worauf ich einwerfe das bei einem Ostblock Sportkader das ja wohl logisch sei, aber das quittiert er nur mit einem achselzuckenden "kann sein". Zwei Stunden später bin ich dann auch an der Reihe, bekomme eine Quittung ausgestellt für ein Touristenvisum, kostet 35 Euro, mit dem gehe ich zu der Kasse. Das ist jetzt neu, soweit war ich gestern in diesem Level meines Adventuregames noch nicht. Ich habe natürlich 35 Euro in abgezählten scheinen am Mann, aber ein Schild empfängt mich an der Kasse: "Zahlungen in bar nur bis 30 Euro" komisch denke ich das günstigste Visum kostet doch 35 Euro. OK aber man kann auch mit EC karte bezahlen. Die etwas ruppige russische Matrone and der Kasse nimmt sie entgegen und sagt" bestätigen!" ich kucke auf das Terminal und sehe den Betrag 36 Euro. Aha da ist noch mal ein Schild: Kreditkarten und EC Benutzung zzgl. 1 Euro Bearbeitungsgebühr. Sehr witzig. Man kann nicht bar zahlen muss aber Bearbeitungsgebühr für Kartenzahlung zahlen. Da ich einer der letzen bin ist die Dame schon total gestresst und bringt mich zur Räson als ich meine Kamera zücke um das Schild zu fotografieren. Naja ich hatte die Nummer 496, d.h. Die russische Botschaft verdient am Tag 500 Euro nur mit den EC Kartengebühren. Ich mach auch mal ne Botschaft auf.

Euer JDawg

Mittwoch, 30. Mai 2007

Moskau Teil 1


Ich fahre mit Eisbrecher Mitte Juni nach Moskau. Dafür braucht man:
1. Biometrischen Pass
2. Geduld
3. Persönliche Einladung
4. Visum
5. Auslandskrankenversicherung
6. GEDULD
7. Flugtickets
8. Hotelvoucher
9. Geduld
10.Geld
Heute war ich beim Konsulat der Russischen Föderation um so ein Visum zu beantragen, das dauert zwei Wochen, ausserdem kostet alles. Zusätzlich wäre es ja zu einfach wenn das ganze einfach wäre, deswegen muss man also vor 12 Uhr am Konsulat sein. Die Öffnungszeiten sind zwar von 9 bis 13 Uhr, aber man wird nur bis um 12 eingelassen. Dazu stellt man sich draussen an, an einer kleinen Pforte aus der nach ca. 20 Minuten ein glatzköpfiger Kerl mit Kassenbrille kommt und sagt "visa?" , daraufhin hält man ihm den Reisepass mit 10 anderen Leuten hin die alle wild durcheinander Russisch brabbeln und er geht wieder nach drinnen. Man wartet.....wartet......wartet. Dann kommt er wieder raus, winkt ein paar Leute her zu denen man hoffentlich auch gehört und man geht rein. Aber nur in so ein betoniertes Zimmer mit einem Metalldetektor. Da hängt ein Schild: "Absolut keine Rucksäcke oder Taschen im Konsulat erlaubt. Nächster Bahnhof mit Gepäckaufbewahrungsmöglichkeit Friedrichsstrasse" Ich hab natürlich einen Rucksack mit Laptop, Kabeltester und Schallpegelmessgerät dabei. Ich verziehe aber keine Miene und gehe trotzdem durch weil die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Er winkt mich zur Seite, nimmt mir den Rucksack weg und knallt ihn mit aller Kraft auf den Tisch. Der Laptop sagt "danke" und der Kerl wühlt durch meinen Rucksack. Das Schallpegelmessgerät scheint ein Problem zu sein, aber nach einem Erfolglosen Versuch ihm auf deutsch zu erklären was es ist sagt er brüsk:"explain english" Ich denke mir, du Idiot du kannst ja nichtmal vernünftig Englisch und nehme das Ding schalte es an und schreie vorne rein und zeige ihm den Messwert. Jetzt ist er zufrieden und schickt mich zu einer Tür die alle 10 Sekunden durch einen Summer geöffnet wird. Ich gehe durch und in einen Wartesaal der vollgepackt ist mit ängstlich aussehenden Menschen in billig wirkendem Ostblock chick. Also Satin Adidas Hosen und gefälschte Nike T-shirts. Ein Soldat in Russischer Uniform gibt mir wortlos meinen Reisepass und zwei Nummernzettel. Ich weiss nicht was ich machen soll, aber eine junge Frau sagt mir ich muss einen Zettel am Schalter 2 abgeben und ich würde dann irgendwann aufgerufen. Ich lese die Visumsanträge durch und sehe das ich meins falsch ausgefüllt habe also besorg ich mir noch nen Antrag und fülle es nochmal richtig aus. Währenddessen werden wahllos Nummern aufgerufen also etwa in der Reihenfolge 276-281-282-291. Da ich aber schon oft das Buch 1984 gelesen habe weiss ich natürlich dass 1+1 nicht immer 2 ist und ertrage stoisch und dann mit zunehmender Belustigung die Manifestierung des Staates als klassischen Wiedersacher des Bürgers. Die Logik erkenne ich dann auch, und zwar wird eine Nummernkette ausgegeben, jedoch gibt es 6 Schalter. Da aber nur die Nummern am deutschsprachigen Schalter auf deutsch verkündet werden gehen immer ein paar Nummern auf russisch raus. Deswegen denken die ganzen Deutschen da drin sie werden verschaukelt. Eine Dame merkt an sie will schon jetzt nicht mehr, ein anderer Herr will mit dem Auto nach Russland fahren, das geht aber nicht worauf er fragt "warum wollen sie mich ihr Land nicht anschauen lassen?" worauf der Beamte hinter der Glasscheibe antwortet: "gehen sie in ein Reisebüro und buchen sie eine Pauschalreise, ist einfacher und billiger" Irgendwann bin ich dann auch dran und versuche die Dokumente unter der Scheibe durchzuschieben, aber die Öffnung ist zu schmal. "falten" sagt der Russe auf der anderen Scheibenseite während links neben mir ein anscheinend erfahrener Russlandreisender zum wiederholten male theatralisch genervt säufzt, ich sage ihm es geht dadurch auch nicht schneller und er verzieht sich. Der Russe mustert kritisch meine Dokumente und sagt "wo ist die Hotelvoucher" ich habe keine Ahnung und schiebe ihm noch einen Packen Papiere durchs Guckloch, aber das sind nur andere Einladungen und kein FUCKING Hotelvoucher in Sicht. Er blättert gemächlich durch alles und sagt "morgen nochmal kommen und bitte nur benötigte Papiere mitbringen, nicht ganze Papierkram" Ich versuche es mit lächeln und etwas Charme und Hilflosigkeit, aber der Kerl verzieht keine Miene. Ich packe mein Zeug und gehe wieder Heim. Morgen nochmal, aber dann ohne Schallpegelmessgerät und Laptop. Nur die benötigten Papiere. Und zwar alle. FUCK YOU, GUTEN TAG.
Alles Beste euer
JDAWG

Montag, 21. Mai 2007

Zu Hause und ausspannen

So ich bin mal wieder zu Hause angekommen, und hier riechts wunderbar denn die Mädels haben Blumen gekauft und die duften ganz wunderbar. Ich liebe den Duft von Blumen vor allem den von wilden Rosen, das sind diese kleinen schönen die an den dornigen Sträuchern wachsen.
Ausserdem hab ich mal ein bischen was für meine Bräune getan, denn in den finsteren Clubs rumzuhängen ist nicht grade förderlich für den Teint.
Heute Abend schau ich mir Mnemic im Knaack an, mal sehen was die Kollegen so veranstalten. Ausserdem ist der Gump da Tourmanager, da freue ich mich den zu treffen. Mittwoch werde ich Bosse unplugged vor Kim Frank mixen, da freue ich mich auch schon drauf. Da brauch ich aber auch eine gesunde Bräune denn der Bosse sieht hervorragend aus, ausserdem treffe ich da meinen lieben Freund Kilian der bei Kim Frank Gitarre spielt. Die nächsten Tage gibts dann mal wieder ne Brett-Theorie über die Motivationen die es so gibt um diversen Tätigkeiten nachzugehen, aber da fehlt mir grade die Wut um das schlüssig zu formulieren. Mir gehts grade definitiv zu gut für philosophische Leistungen.....
Alles Liebe und Beste
der Hippie Dawg

Sonntag, 20. Mai 2007

Der Nightliner

Um eine Tour zu fahren bucht man einen Nightliner. Das ist ein Bus in dem man während der Fahrt schlafen kann. Die Vorteile sind immens: Man fährt zwischen 3 und vier Nachts los,nachdem man alles eingepackt hat und schläft in einer Koje während der Fahrt. Wenn man aufwacht steht der Liner vor dem Club oder der Halle in der man spielt und man kann direkt frühstücken oder mit dem Aufbau beginnen. Die Zeitersparnis gegenüber einer Tour mit Hotel ist immens da man nicht erst ausschläft und dann losfährt.Desweiteren sieht es von innen so aus, also die Betten, ähnlich wie in einem Uboot:
Die Betten sind im oberen Stockwerk, unten kann man sitzen und DVD schauen:
Die komplette Backline fährt in einem sogenannten Trailer der an den Bus angehängt ist:
Und nochmal von vorne die Kiste, sehr geiler Bus wie ich finde, der Bus vom Jochen:
Es gibt ein paar Regeln in einem Tourbus die sind zu beachten: Man darf nicht kacken gehen auf der eingebauten Toilette, da das Chemieklo sonst arg stinkt, nur pinkeln, man muss mit den Füssen in Fahrtrichtung schlafen falls der Bus scharf bremst, und man sollte beim schlafen Gehörschutz tragen, sonst wird man vom Schnarchen der anderen dauernd wach.
Ansonsten ist es wie ein fahrbares Hotel mit gemachten Betten jeden Tag, Kaffe zum Frühstück und so weiter. Man hat die Wahl zwischen Satin und Baumwoll überzügen, Kühlschrank gibt es, Playstation und und und.... Zum duschen geht man immer in den Club in dem man spielt.
Alles Beste Euer
JDawg

Donnerstag, 17. Mai 2007

Roadie Awareness Day

Ich stell euch heute mal die Leute vor die hier auf der Tour arbeiten. Die heissen Roadies und nicht Rowdies. Rowdies sind Randalierer, Roadies sind Leute die auf der Strasse ihr Geld verdienen. Also auf Tour. Da haben wir einmal die Herren vom Licht, der Andreas, Lichttechniker von Eisbrecher:
Und der Christian, Roadie von A Life Divided und deren Lichttechniker:
Dann gibt es die Anna, gute Seele der Band, Merchandiseverkäuferin und Tourmanagerin:
Und den Roadie mit dem coolsten Nightliner aller Zeiten, der Busfahrer Jochen:
Dann der Mann der sich um die komplette Backline kümmert, Gitarren stimmt und Schlagzeuge aufbaut, der Jörg:
Und der Haiko, Mädchen für alles und Kamerakind:
Und mich gibts natürlich auch noch mich aber von mir grade kein Bild zur Hand...
Alles Beste,
euer JDawg

Dienstag, 15. Mai 2007

Kommandobrücke heisst jetzt Gefechtsstand

Um mich den leider Kriegerischen Zeiten anzupassen in denen wir Leben müssen ohne es selbst gewählt zu haben hab ich die Kommandobrücke in Gefechtsstand umbenannt:Manche Menschen sind schon komisch. In der Rockfabrik hat mich der Inhaber gefragt was ich an der Anlage ändern würde und ich habs ihm sehr konkret erläutert. Aber statt mir wirklich zuzuhören hat er mich nur ewig belabert wie toll doch alle so ist wies ist. Keine Ahnung was das eigentlich soll. Erinnert mich an das Brotschneideproblem weiter unten. Ansonsten läuft alles wunderbar, die Tour verkauft gut, den Leuten gefällts, und die Bands sind sehr freundlich. Gestern im Planet Music in Wien musste ich sogar ein Autogramm geben. Das gefällt mir,und ist fü einen Mixer eher ungewöhnlich.
Alles Beste euer JDawg

Samstag, 12. Mai 2007

Die Kommandobrücke


Hier seht ihr alles was man braucht um ein Konzert zu mixen. Das Bild hab ich im Internet gefunden ich schätze mal das ist ok wenn ich das benutze, bin ja auch ich drauf.
Alles Beste
Euer JDawg